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Sichere Wasseraufbereitung: Reinigen, desinfizieren und konservieren

Zuhause wie auf Reisen können wir ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr nicht überleben. Gerade auf Reisen stellt sich dabei aber häufig die Frage, wie sauber und sicher das Trinkwasser der Umgebung ist. Wasseraufbereitung ist daher nicht nur eine Frage des Geschmacks. Keime, Viren, Bakterien und Schwermetalle sind nur ein paar der Gefahren, die unsichtbar (und leider auch "unschmeckbar") im Wasser schweben können, selbst wenn es aus dem Hahn kommt.

Ein zuverlässiger Wasserfilter oder Mittel zur Wasserentkeimung sind vor allem in Regionen mit erhöhtem Krankheitsrisiko durch verunreinigtes Trinkwasser unverzichtbar. Und auch, wenn du unterwegs von trüben Bachläufen, Pfützen oder Seen abhängt, ist eine sorgfältige Wasseraufbereitung sowohl für den Geschmack als auch für die gesundheitliche Sicherheit absolut notwendig.

Unsere Hersteller wie Sawyer, Katadyn oder MSR bieten für jede Reise die passende individuelle Lösung für sicheres Trinkwasser. Und damit du das gefilterte Wasser auch bequem aufbewahren kannst, haben Katadyn und Tatonka die passenden Faltkanister im Sortiment. Hochwertige Wasserbeutel für den Trinkwassertransport bieten ORTLIEB, Sea to Summit oder HydraPak.

Um dein Wasser aufzubereiten, gibt es drei Möglichkeiten:

Bei der Konservierung wird bereits sauberes, keimfreies Wasser für einen gewissen Zeitraum haltbar gemacht und vor erneuter Verunreinigung durch Keime geschützt

Bei der Wasserdesinfektion werden Keime, Viren und Bakterien im klaren Wasser abgetötet und damit unschädlich gemacht – jedoch nicht herausgefiltert.

Mit einem Wasserfilter wird trübes und verschmutztes Wasser gleichzeitig von Keimen befreit und geklärt. Je nach Filterart werden dabei Schwebstoffe, Bakterien, Viren und manchmal sogar Schwermetalle entfernt.

Darüber hinaus gibt es auch noch Methoden mit UV-Licht zur Wasserentkeimung, die wir hier jedoch nicht behandeln. Ausführliche Informationen über die Trinkwasser Notfallvorsorge für Zuhause findest du in dem dazugehörigen Blogartikel.

Um das Wasser aufzubereiten gibt es chemische Methoden wie Tabletten oder Tropfen oder mechanische Filter in unterschiedlicher Bauweise.

Die unterschiedlichen Wasserfilter halten die Keime besitzen ultrafeine Poren, die kleiner sind als zum Beispiel die Bakterien oder Viren, sodass zwar das Wasser hindurchgelangt, aber Keime durch eine physische Barriere draußen gehalten werden.

Wir zeigen dir im Folgenden, ob die chemische oder physische Art der Outdoor Wasseraufbereitung für deine Reisen besser geeignet ist und worauf du beim Kauf deiner Wasserfilter achten solltest.

Klares Wasser konservieren und entkeimen

An vielen Reisezielen ist zwar klares Wasser aus dem Hahn verfügbar, jedoch ist klares Wasser nicht gleichbedeutend mit keimfrei oder sauber. Um sicherzugehen, dass auch die unsichtbaren Gefahren wie Bakterien, Viren und andere Keime unschädlich gemacht wurden, sollte auch dieses Wasser vor dem Trinken behandelt werden.

Die Methoden zur Wasseraufbereitung mit Tabletten, Pulver oder Tropfen wie die Micropur Serie von Katadyn sollten dabei wirklich nur im klaren Wasser angewendet werden. Bei trübem Wasser ist die Wirkung durch die vielen kleinen Schwebstoffe im Wasser beeinträchtigt und führt nicht zu sicheren Ergebnissen. Daher sollte verunreinigtes Wasser immer vorab mit einem mechanischen Filter geklärt werden, die wir weiter unten vorstellen.

Konservierungsmittel wie Micropur Classic 10T, die es als Tabletten, Tropfen oder Pulver gibt, sorgen mit Silberionen dafür, dass sich im Faltkanister oder dem Wassersack keine neuen Bakterienherde, Algen oder Keime entwickeln und machen das Wasser bis zu 6 Monate haltbar. Wichtig ist jedoch, dass solche Mittel das Wasser nur konservieren und nicht aktiv desinfizieren.

Ist das Wasser zwar klar, aber nicht vertrauenswürdig, muss eine aktive Entkeimung her. Eine einfache und sichere Variante gibt es ebenfalls von Katadyn, zum Beispiel als Micropur Forte Tropfen, als große Vorratspackung mit Micropur Forte Pulver oder klassisch als Micropur Forte Tabletten.

Innerhalb von 30 Minuten werden dabei mithilfe von Chlor die im Wasser enthaltenen Bakterien und Viren abgetötet, innerhalb von 120 Minuten auch Protozoen wie Amöben und Giardia. In dem Micropur Forte sind zudem auch Silberionen enthalten, die das Wasser 6 Monate konservieren.

Wer sich am Chlorgeschmack des entkeimtem Wassers stört, der kann ihn mit den Micropur Antichlor Tropfen in wenigen Minuten aus dem Wasser entfernen. Der gesundheitlich unbedenkliche Wirkstoff Natriumthiosulfat verwandelt dabei das Chlor innerhalb von 3 Minuten in Natriumchlorid (Speisesalz) und neutralisiert so den schlechten Geschmack.

Trübes, schmutziges Wasser filtern und entkeimen

Je nachdem, in welche Region deine Reise dich führt, wird es schwierig, an klares Wasser zu kommen. Wasser aus natürlichen Gewässern wie Bächen, Flüssen oder Seen und manchmal auch das Wasser aus dem Hahn kann durch Schmutz und Schwebstoffe getrübt sein. In diesem Fall können die oben genannten Methoden zur Wasserentkeimung nicht mehr zuverlässig funktionieren und ein klärender, mechanischer Filter wird benötigt.

Die Porengröße der verschiedenen Filter liegt dabei in der Regel zwischen 0,1 und 0,2 Mikron. Damit sind die Poren kleiner als die Bakterien und Einzeller, deren Größe zwischen 0,2 und 15 Mikron liegt und die den Filter ebenso wie Schmutzpartikel nicht passieren können.

Um auch Viren, Chemikalien, Pestizide oder Schwermetalle zu filtern oder um den Geschmack zu verbessern, werden noch zusätzliche Wirkstoffe wie Aktivkohle oder weitere Filterelemente eingesetzt.

Robuste Keramikfilter

Keramikfilter wie der Katadyn Pocket Wasserfilter sind eine besonders langlebige, leistungsstarke und robuste Variante. Das Wasser wird hierbei durch ein mikroporöses Keramikelemente gepumpt, das mit 0,2 Mikron Porengröße Bakterien und Keime draußen hält. Diese Filterart ist besonders gut für trübes und stark verschmutztes Wasser geeignet, da sich das Keramikelement leicht reinigen lässt.

Bei der Reinigung trägt sich jedoch das Material nach und nach ab, sodass der Keramikeinsatz irgendwann ausgetauscht werden sollte. Wann es Zeit für ein Austauschsegment wird, stellst du einfach mit dem im Filter enthaltenen Messring fest. Der Kunststoffring passt erst dann über das Keramikelement, wenn das Material so weit abgetragen ist, dass ein Ersatzteil notwendig wird.

Im Unterschied zu anderen Filterarten braucht der Keramikfilter jedoch einen gewissen Pumpaufwand, ist schwerer im Eigengewicht und häufig etwas teurer in der Anschaffung, wobei sich letzteres über die lange Lebensdauer und einfache Wartung relativiert. Eine leichtere und oftmals günstigere Alternative sind die Hohlfaserfilter.

Leichte Hohlfaserfilter

Bei den Hohlfaserfiltern wird ein Bündel aus vielen Fasern verwendet. Meist handelt es sich dabei um hohle Glasfasern, deren Wände eine Porengröße von 0,1 bis 0,2 Mikron besitzen. So bleiben Keime und Bakterien an der Außenseite der Fasern hängen, während das Wasser ins Innere und schließlich in die Trinkflasche oder den Trinkschlauch gelangen kann.

Die Fließgeschwindigkeit des Wassers ist hierbei schneller und der Kraftaufwand etwas geringer als bei den Keramikfiltern. Diese Filterart ist jedoch eher für nur leicht getrübtes oder klares Wasser geeignet, da die Hohlfasern schnell verstopfen können.

Im Unterschied zu Keramikfiltern haben die meisten Hohlfasermodelle eine geringere Filterkapazität und Lebensdauer, da sie sich nicht ganz so gründlich reinigen lassen. Einige Hersteller bieten Reinigungsspritzen oder Pumpen, die gröbste Verschmutzungen herausspülen und für einen gewissen Zeitraum die Filtergeschwindigkeit wieder verbessern können. Irgendwann, wenn der Filtervorgang zu schwergängig wird oder das Filterelement rein optisch zu stark verschmutzt ist, muss jedoch Ersatz her.

Modelle wie der leistungsstarke MSR Guardian besitzen sogar eine interne Vorrichtung, die mit jedem Pumpen einen Teil des Wassers zur Reinigung zurückführen und die Verschmutzungen zurück in die Wasserquelle leiten. Solche hochwertigen Hohlfasermodelle können mit einer Filterleistung bis zu 10.000 Liter auch mit der Lebensdauer einiger Keramikfilter mithalten.

Die meisten Hohlfaserfilter sind jedoch kleinere, handliche Modelle, die nicht nur auf kürzeren Reisen, sondern auch für den sportlichen Einsatz bei Tagestouren zuhause geeignet sind. Besonders beliebt sind die kompakten Hohlfasermodelle der Katadyn BeFree Serie, die es in Abstufungen von der handlichen BeFree 0,6l Größe bis zum 10 l großen BeFree Gravity Schwerkraftfilter gibt.

Das System ist hierbei immer das gleiche: Der leichte, auch einzeln erhältliche BeFree Filter wird auf die dazugehörige Faltflasche oder den Wassersack gesetzt, sodass du entweder direkt daraus trinken oder dir dein gefiltertes Wasser abfüllen kannst. Auch andere Faltfalschen wie die HydraPak Seeker Modelle passen auf den Katadyn BeFree Filter.

Leicht, handlich und leistungsstark sind auch die Hohlfaser Modelle Sawyer Squeeze und Sawyer Micro Squeeze, die ihre eigenen Faltflaschen mitbringen, aber auch auf die Evernew Water Carrier oder die meisten gängigen PET Flaschen passen. Wer für die Notfallvorsorge einen Filter sucht, bekommt bei MSR einen Notfall Filter für zuhause, der sich zum Beispiel an den Wasserhahn anschließen lässt.

Wasserfilter Mischformen

Neben reinen Keramik- und Hohlfaserfiltern gibt es auch zahlreiche Modelle, die mehrere Filterarten kombinieren oder zusätzliche Wirkstoffe wie Aktivkohle einsetzen, um die Lebensdauer zu erhöhen, die Filterleistung zu steigern oder den Geschmack zu verbessern.

Eine besondere Mischform sind die Select Filter von Sawyer. Die handlichen Modelle mit Trinkflasche haben einen 0,1 Mikron Hohlfaserfilter mit zusätzlichem Filterschaum. Dadurch filtern selbst die einfachen Varianten wie der Select S1 Einzeller, Schwebstoffe, Bakterien, Chemikalien und Pestizide aus dem Wasser.

Noch leistungsstärker ist das Modell Sawyer Select S3, das sogar Viren und Schwermetalle filtern kann. Der eingesetzte Filterschaum ist dabei mit Aktivkohle imprägniert, die auch noch den Geschmack des Wassers verbessert.

Zusammenfassung Wasseraufbereitung

Je nachdem, welche Wasserqualität du vorfindest, wie lange du unterwegs bist und welche Gefahren im Wasser lauern können, sind verschiedene Formen der Wasseraufbereitung für dich geeignet:

Konservierungsmittel wie Micropur Classic machen klares, sauberes Wasser länger haltbar, schützen vor erneuter Keimbildung, aber desinfizieren das Wasser nicht aktiv.

Desinfektionsmittel wie Micropur Forte töten Bakterien, Viren und andere Keime ab, sind aber ebenfalls nur im klaren Wasser anwendbar und brauchen zwischen 30 und 120 Minuten Einwirkzeit.

Keramikfilter haben eine lange Lebensdauer und hohe Leistung, sind einfach zu reinigen und eignen sich selbst für schmutziges Wasser. Auch sie filtern Bakterien und Protozoen sofort heraus, ihr Eigengewicht ist jedoch relativ schwer, das Packmaß verhältnismäßig groß und der Kraftaufwand beim Pumpen größer.

Hohlfaserfilter sind echt günstig, leicht, kompakt, haben eine schnelle Durchflussgeschwindigkeit und filtern zuverlässig Bakterien, Einzeller und Schwebstoffe aus überwiegend klarem Wasser. Sie sind dafür empfindlicher gegenüber Verschmutzungen und haben keine so lange Lebensdauer wie Keramikfilter.

Mischformen kombinieren die Vorteile verschiedener Filter und haben oftmals mit speziellen Zusatz-Einsätzen einen Filter für Chemikalien, Viren, Pestizide oder Schwermetalle. Auch hier ist eine Reinigung nur begrenzt möglich

Bist du also lange Zeit unterwegs und musst dein Trinkwasser direkt aus der Natur mit den dazugehörigen Verschmutzungen filtern, ist Keramik die beste Wahl. Für nur mäßig verschmutzte Gewässer, für kürzere Touren und einen leichteren Rucksack sind Hohlfasermodelle ideal. Hast du klares Wasser zur Verfügung, sind Tabletten, Tropfen oder Pulver die einfachste, sicherste und leichteste Methode.

Noch eine kurze Info zu Viren

Die meisten mechanischen Filter können keine Viren herausfiltern, da hierfür die Poren noch zu groß sind. Dazu sei jedoch gesagt, dass Viren nicht ohne einen Wirt überleben können. Diese Wirte sind in der Regel Bakterien, die von den Filtern zurückgehalten werden. Dadurch entziehen die Filter die Lebensgrundlage der Viren aus dem Wasser.

Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen will, kann im mechanisch gefilterten Wasser im Anschluss mit chemischen Entkeimungsmethoden alle schädlichen Lebewesen vollständig unschädlich machen.