Ultraleichte Outdoorausrüstung zusammenstellen

Es gibt für Ultraleicht Anfänger zwei Möglichkeiten, das Gepäck zu erleichtern. Entweder werden die bisherigen Dinge wie Rucksack, Zelt oder Schlafsack durch leichtere Modelle ersetzt oder manche Gegenstände komplett Zuhause gelassen. Sinnvoll ist eine Mischung aus beidem, wobei der einfachere erste Schritt aus dem Weglassen bestimmter Ausrüstung besteht.

In unserem Blog findest du weitere Informationen, zum Beispiel zur Idee und Geschichte hinter der UL Szene oder konkrete Tipps, wie du deine Ausrüstung auf Ultraleicht Equipment umstellen kannst.

Die wichtigste UL Ausrüstung

Die schnellsten Erfolgserlebnisse bekommst du, wenn du die großen und auch schwersten Ausrüstungsgegenstände durch leichtere Modelle ersetzt. Dabei ist oft die Rede von den Big Three – Rucksack, Schlafsack und Zelt – manchmal auch von den Big Four, wenn die Isomatte mit eingerechnet wird.

Die beliebtesten UL Rucksäcke für längere Touren

Der ultraleichte Rucksack ist das Herzstück der Ausrüstung, trägt er schließlich die ganze Last – auch wenn es sich zugegeben um eine sehr leichte Last handelt. Dennoch muss auch ein ultraleichter Rucksack einen gewissen Komfort und eine praktische Fächeraufteilung mitbringen. Je nach Ausstattung fällt auch das Eigengewicht des Rucksacks unterschiedlich aus, wie die beliebtesten 5 UL Rucksäcke in unserem Sortiment zeigen.

• Liteway Elementum X-Pac: 50 Liter, 630 g
• Gossamer Mariposa: 60 Liter, 960 g
• Hyperlite Mountain Gear Junction 3400: 55 Liter, 1120 g
• Granite Gear Crown 3: 60 Liter, 1220 g
• Sierra Designs Flex Capacitor 40-60: bis 60 Liter, 1330 g

Ultraleichte Zelte und Tarps

Neben dem Rucksack ist auch die Unterkunft ein wichtiger Posten beim Gepäck. Mit einem Ultraleichtzelt oder einem minimalistischen ultraleichten Tarp kannst du das Gewicht für deinen regengeschützten Schlafplatz deutlich verringern.

Die perfekte Balance aus rundum geschlossenem Schutz und leichtem Aufbau mit deinen Trekkingstöcken bekommst du zum Beispiel von Gossamer Gear oder LightHeart Gear, während du bei Hyperlite Mountain Gear vor allem extrem windfeste Tipi Zelte findest. Klassische Zelte mit dazugehörigem Gestänge in UL Version bekommst du zum Beispiel von Big Agnes, NEMO, MSR oder Terra Nova.

Und die Minimalisten unter euch können statt eines Zeltes auch auf robuste, ultraleichte Tarps setzen, wie sie zum Beispiel von Hilleberg, Liteway oder Amazonas hergestellt werden. Der letzte wichtige Bereich der ultraleichten Ausrüstung ist der Schlafplatz, bestehen aus Isomatte und Schlafsack oder Quilt

Isomatten und UL Quilts

Als ultraleichte Schlafunterlage sind zwei verschiedene Sorten von Isomatten geeignet. Entweder die komfortableren, aber auch empfindlicheren Trekking Luftmatratzen, die wenig wiegen und gleichzeitig einen extrem niedrigen Temperaturbereich abdecken können.

Besonders beliebt sind hier zum Beispiel die Nemo Tensor Insulated, die Exped Ultra 3R oder die Thermarest NeoAir XLite.

Alternativ gibt es auch die robusten Schaumstoff Isomatten, die nahezu unverwüstlich sind, wenig wiegen, dafür aber ein etwas sperriges Packmaß besitzen und weniger Komfort mitbringen.

Solche Schaummatten wie die Evernew Trail Mat, die Exped FlexMat oder die Thermarest Z-Lite SOL können dabei auch als Polster für rahmenlose UL Rucksäcke eingesetzt werden.

Ultraleichte Quilts

Und zu guter Letzt sind Quilts die ideale UL Alternative zu Schlafsäcken, da sie auf einen geschlossenen Rückenbereich verzichten, vielseitig einsetzbar sind und weniger wiegen als die meisten geschlossenen Schlafsäcke.

Die Idee hinter Modellen wie dem Thermarest Corus 32 Quilt oder dem Liteway Simple Quilt Apex 136 ist es, dass auf der Rückseite die Isomatte die wärmende Leistung übernimmt, da dein Rücken die Füllung aus Daune oder Kunstfaser ohnehin plattdrücken würde. Entsprechend ist es aber auch wichtiger, dass du sorgfältig darauf achtest, den Quilt so fest mit der Isomatte zu verbinden, dass keine Kältebrücken entstehen.

So kannst du allein mit diesen vier Ausrüstungsgegenständen schon enorm viel Gewicht einsparen, ohne dass du auf allzu viel Komfort verzichten musst. Und über dieses Equipment hinaus kannst du auch bei deinem Kochsetup viel Gewicht sparen, indem du zum Beispiel auf Titan Geschirr und Spirituskocher umrüstest.

Und auch bei der Regenbekleidung kannst du mit ultraleichten Alternativen von Herstellern wie LightHeart Gear oder Montbell dein Gepäckgewicht verringern. Abschließend noch zwei Tipps, mit denen du die häufigsten Fehler beim Umstieg auf ultraleichtes Equipment vermeidest.

Zwei Fehler, die du beim Umstieg auf UL vermeiden solltest

Damit die das leichtere Gepäck nicht die Freude am Outdoor Leben verdirbt, gilt es, die beiden häufigsten Fehler beim Umstieg zu vermeiden.

1. Ultraleichter Rucksack, ultraschwer beladen

"Hält der auch 20 kg aus?", hören wir sehr oft als Frage zu unseren Ultraleichtrucksäcken. Die Idee dahinter wirkt auf den ersten Blick schlüssig: Wenn der Rucksack eines der schwersten Ausrüstungsgegenstände ist, müsste es doch reichen, ihn durch leichtere Modelle zu ersetzen. Das Problem: Zwar halten die Materialien der Rucksäcke oft eine Beladung von 10, 15 oder 20 Kilo aus, aber das Tragesystem ist auf deutlich leichteres Gepäck ausgerichtet – sofern überhaupt ein festes Tragesystem vorhanden ist.

Im schlimmsten Fall wird so einfach nur der Komfort reduziert, da ein ungepolsterter Rucksack ohne Rahmen, der das Gewicht nicht verteilt, mit 20 Kilo beladen einfach nur unbequem ist. Wer bei seinem Gepäck in Gewichtsklassen zwischen 10 kg und 20 kg unterwegs ist, sollte in jedem Fall einen Rucksack auswählen, der auf Komfort und Lastenverteilung hin optimiert wurde und nicht auf das leichteste Modell ohne Tragesystem abzielen.

Ein ultraleichter Rucksack kann zwar auch z. B. mit einer Isomatte am Rücken gepolstert werden, aber auch das ersetzte keine optimierte Lastenverteilung mit festem Rahmen. Für mehrtägige und mehrwöchige Touren kann es für Ultraleicht Anfänger ein erstes Ziel sein, unter 10 kg Gewicht zu kommen, wo auch ein UL Rucksack schließlich erst interessant wird.

2. Zu schneller Umstieg mit zu wenig Erfahrung

Wir erleben auch immer wieder Fälle, wo der Umstieg von "regulärer" Ausrüstung zu Ultraleichtmodellen zu schnell und unbedacht vollzogen wurde, was dann im schlimmsten Fall zu durchfrorenen, schlaflosen Nächten und rundum misslungenen Touren geführt hat.

Wer vorher noch nie gezeltet oder nur im voll ausgestatteten Zelt auf dem Campingplatz übernachtet hat, sollte sich genau überlegen, ob eine Fernwanderung nur mit Tarp, Evazote Matte und Quilt wirklich sinnvoll ist.

Schließlich muss bei einem Tarp ebenso wie beim Quilt viel mehr selbst gebastelt werden, um ein geschlossenes, schützendes System zu erhalten. Und auch das Schlafen auf einer ultraleichten, eher harten EVA-Faltmatte oder einer minimalistisch kurzen Matte ist nicht für jeden Rücken ideal und sollte besser vorab trainiert werden.

Wenn du auf Tarp, Quilt und Schaummatte umsteigen willst, solltest du daher zunächst kurze Touren oder einzelne Übernachtungen zum Testen durchführen und dich mit dem Aufbau vertraut machen.

Das heißt natürlich nicht, dass niemand sofort mit ultraleichter, minimalistischer Ausrüstung loslegen kann. Aber die Risiken, die bei UL Touren mit wenig Erfahrung bestehen, sollten bekannt sein und du solltest dich selbst gut einschätzen können.

Wir stehen dir bei deinem Umstieg auf ultraleichte Ausrüstung mit Rat und Tat zur Seite und helfen dir vor Ort in Bonn, am Telefon oder per Mail gerne bei der Auswahl deines Equipments weiter.