Outdoor Kaffee kochen - Welche Methode ist die beste?

- Kategorien : Praxistipps Rss feed

Drei Wege zum perfekten Outdoor Kaffee

Für viele Outdoorer ist Kaffee DAS Lebenselixier, mit dem auch die anstrengendste Etappe, die durchfrorene Nacht oder der verregnete Morgen schnell vergessen ist.Kaffeefilter mit Kaffee darin

Da jedoch niemand unterwegs seinen Vollautomaten oder die Padmaschine mitnehmen kann, gibt es zahlreiche verschiedene Methoden, um unterwegs wie am Camp an frisch gebrühten Outdoor Kaffee zu kommen. Manch einer macht sich zwar auch mit löslichem Instantkaffee auf den Weg, aber die meisten sind sich darin einig, dass dieser nicht viel mit echtem Kaffeegenuss zu tun hat.

Die Methoden für frischen Kaffee lassen sich im Grunde auf drei verschiedene Zubereitungsarten zusammenfassen: Filtern, pressen und aufkochen. Manche Zubereitungsarten erfordern dabei eine besondere Mahlstärke des Kaffees, andere benötigen zusätzliche Filtertüten, manche bestehen nur aus einem einzigen Stück, andere aus mehreren Komponenten.

Wir zeigen dir in diesem Artikel, welche Hilfsmittel es für die Kaffeezubereitung gibt, wie genau sie funktionieren und inwiefern sie sich in Sachen Eigengewicht, Packmaß, Zubereitungszeit, Handhabung und benötigtem Zubehör unterscheiden – und natürlich im Geschmack.

Zubereitungsarten

Wie schon erwähnt gibt es im Grunde drei verschiedene Methoden, mit denen du unterwegs deinen Kaffee zubereiten kannst.

  • Mit einem Kaffeefilter
  • Mit einer Kaffeepresse
  • Mit einem Kochgefäß

Welche Zubereitungsart am besten passt, hängt zum einen davon ab, welche Handhabung dir am besten zusagt, aber auch davon, wie viele Personen du mit Kaffee versorgen willst. Auch gibt es innerhalb der drei Methoden mal mehr oder weniger Varianten. Die preisliche Spanne der Kaffeebereiter liegt dabei zwischen ca. 10 Euro für die einfachste Kaffeepresse bis zu 190 Euro für den hochwertigen Kaffee- und Teefilter aus Titan mit dazugehörigem Thermobecher.

Kaffeefilter

Keith Kaffeefilter aus TitanDas Filterprinzip ist wohl die bekannteste Zubereitungsart überhaupt. Das Kaffeepulver wird in einen durchlässigen Filter gegeben, mit heißem Wasser aufgefüllt und die Schwerkraft erledigt den Rest. Im Outdoorbereich haben sich daraus zwei verschiedene Produktkategorien entwickelt, die mit diesem Prinzip arbeiten: Eigenständige Filter und Halterungen für Filtertüten.

Die Halterungen für Filtertüten wie der Soto Helix (der auch auf dem Titelbild abgebildet ist) oder der GSI Java Drip sind extrem leicht, klein verpackbar und passen auf verschiedene Tassengrößen. Der Nachteil an diesem System ist jedoch, dass du einen entsprechenden Vorrat an Filtertüten einpacken und nach dem Einsatz entsorgen musst.Vargo Titan Filter im Einsatz

Die eigenständigen Filter, die keine zusätzlichen Filtertüten brauchen, sind oftmals etwas starrer im Packmaß, aber dennoch leicht. Die Filter bestehen entweder aus Metall oder feinen Kunststoffnetzen und unterscheiden sich entsprechend im Eigengewicht und in der Stabilität.

Eine Rundum-Sorglos-Version bietet der Keith Kaffee- und Teefilter aus Titan, der nur knapp über 100 g wiegt, einen Thermobecher mit Deckel mitbringt und flexibel als Tee- oder Kaffeefilter verwendet werden kann. Etwas preiswerter ist der ebenfalls aus Titan gefertigte Vargo Travel Coffee Filter, der nur 36 g wiegt, sich flexibel an die Tassengröße anpasst, aber dafür keinen eigenen Becher mitbringt.

Eine weitere Variante aus Metall ist der einfache EOE Achat Filter aus Edelstahl, dessen Filtermethode aus einer traditionellen vietnamesischen Zubereitungsart abgeschaut wurde. Mit 82 g ist er immer noch schön leicht, allerdings ist er mit seinem Aufstellsieb etwas beschränkter, was die Größe der Tasse betrifft. Montbell O.D. Compact Dripper mit Stäbchen aufgestelltDafür ist ein weiteres kleines Drucksieb enthalten, mit dem das Kaffeepulver angedrückt wird sowie ein kleiner Deckel, der beim Filterprozess dafür sorgt, dass die Temperatur nicht zu schnell abfällt.

Bei den Kunststoffvarianten kannst du zum Beispiel zwischen dem MSR Mugmate zum Einhängen in die Tasse oder dem Montbell Compact Dripper zum Aufstellen auf die Tasse wählen. Beide haben ein feines Kunststoffnetz zum Filtern bekommen, wobei der Mugmate einen festen Rahmen bekommen hat und der Compact Dripper aus flexiblem Mesh besteht.

Daher muss der Montbell Filter mit zwei Essstäbchen, Heringen oder Zweigen auf die Tasse gestellt werden, dafür ist hierbei der Umfang der Tasse darunter nicht mehr so entscheidend.

Fazit Filtermethode

So hast du allein schon bei den Filtermethoden eine große Auswahl an verschiedenen Systemen, wobei die Mehrheit der Filter und Filterhalter eher für ein bis zwei Personen ausgelegt ist. Die Zubereitung erfolgt ziemlich schnell, erfordert aber einen separaten Topf, in dem das Wasser zum Kochen gebracht wird sowie eine Tasse, in die der Kaffee gefiltert wird (sofern nicht im Lieferumfang enthalten wie bei dem Modell von Keith). Die Filtersysteme lassen sich in der Regel schnell und einfach reinigen, indem du sie kurz mit Wasser ausschwenkst.

Zusammengefasst:

  • Gewicht: 7 - 108 g (letzteres inklusive Thermobecher)
  • Packmaß: extrem kompakt und klein verstaubar
  • Zubereitungszeit: ca. 30 Sekunden bis 2 Minuten (je nach Kaffeemenge & Filtergröße)
  • Kaffeemenge: meist 1 - 2 Tassen
  • Kaffeestärke & Geschmack: Stärke variierbar, typischer Filterkaffee ohne Crema
  • Benötigtes Zubehör: Kochtopf und Tasse, ggf. Filtertüten
  • Anfallender Müll: Kaffeesatz, ggf. Filtertüten
  • Reinigungsaufwand: Gering, nur ausspülen oder Filtertüte entsorgen

Kaffeepresse oder French Press

Snow Peak Kaffeepresse aus TitanVor allem in Frankreich ist diese Art der Zubereitung beliebt, weshalb der Name French Press nicht weiter verwunderlich ist. Bei dieser Methode wird der Kaffee direkt in ein Gefäß gegeben und mit heißem Wasser übergossen. Nach etwa 4 Minuten Brühzeit wird die Presse auf das Gefäß gesetzt und langsam heruntergedrückt, sodass der Kaffeesatz am Boden komprimiert wird und darüber nur noch der frische Kaffee liegt.

Um mit einer Kaffeepresse zu arbeiten, benötigst du also eine Presse und ein dazugehöriges Gefäß, in das die Presse bündig bis zum Rand hereinpasst. Nur so wird sichergestellt, dass beim Herunterdrücken kein Kaffeesatz nach oben gelangt. Da zusätzlich ein Topf zum Kochen des Wassers und eine Tasse benötigt wird, ist im Unterschied zur Filtermethode entsprechend ein Gefäß mehr erforderlich.

Stanley Stay Hot French Press KaffeebereiterDabei gibt es entweder Systeme, die Gefäß und Presse zusammen anbieten wie auch einzelne Pressen, mit denen du dein schon vorhandenes Kochgeschirr zur Presse umwandeln kannst.

Modelle wie die ultraleichte Snow Peak Titanium Kaffeepresse isolieren zwar nicht, bringen jedoch ein Gefäß mit, das du auch ohne Kaffee zum Kochen verwenden kannst. Bei solchen Modellen bekommst du also mehr als eine bloße Zubereitungsmethode für Kaffee.

Andere Varianten wie die Stanley Stay Hot French Press haben neben der Presse eine isolierende Kanne dabei. Dadurch kannst du den Behälter zwar selbst nicht zum Wasserkochen verwenden, durch ihre Vakuumisolierung hält sie jedoch den Inhalt gleich auch länger warm.

Einzelne Pressen findest du zum Beispiel bei der MSR Windburner Kaffeepresse die zu den gleichnamigen Kochsystemen gehört.Snow Peak Presse mit Kaffeebohnen

Für die Zubereitung mit der French Press wird übrigens ein etwas gröber gemahlener Kaffee verwendet (etwa wie Grieß oder gröberes Salz) und nicht das feine Pulver für Filterkaffee. Die Empfehlungen liegen bei etwa 60-65 g pro Liter Wasser. Wenn das Wasser kocht, solltest du noch etwa eine halbe Minute warten, damit es auf die optimale Zubereitungstemperatur von ca. 96°C abkühlt. Der Kaffee wird schließlich aufgegossen, umgerührt und für 4 Minuten ziehen gelassen.

Die richtige Wartezeit spielt eine entscheidende Rolle für den Geschmack des Kaffees. Bei einer Ziehzeit unter 4 Minuten kann er leicht verwässert und bei einer längeren Wartezeit schnell bitter schmecken. Daher sollest du den Kaffee nach der Ziehzeit am besten direkt ausschenken oder umfüllen. Nach den 4 Minuten wird die Presse auf das Gefäß gesetzt und der Stempel nach unten gedrückt. Dabei werden die Fette und Öle aus der Kaffeebohne nicht herausgefiltert, sodass im Vergleich zum Filterkaffee ein kräftigeres Aroma entsteht.

Fazit Kaffeepresse

Die Kaffeepresse ist schließlich vor allem für zwei oder mehr Personen ideal oder für den Einzelgänger, der sich am Morgen gleich den ganzen Tagesvorrat für unterwegs zubereiten möchte. Meist haben die Kaffeepressen ein Füllvolumen zwischen 700 ml und 1,5 l und bereiten so in einem Schwung direkt mehrere Tassen Kaffee zu, was die längere Wartezeit ein wenig relativiert. Für die Reinigung muss auch hier nur ein wenig Wasser zum Ausspülen von Topf und Presse her und abgesehen vom Kaffeesatz fällt kein Abfall an.

Die Pressen selbst sind in der Regel sehr leicht, wenn auch durch den Stab zum Herunterdrücken etwas größer im Packmaß. Bei den Modellen mit dazugehörigem Gefäß ist das Gewicht natürlich höher, wobei es hier stark auf die Größe und das Material der Kanne oder des Topfes ankommt. Wer noch nie mit einer Presse seinen Kaffee zubereitet hat, muss ein wenig an der richtigen Dosierung feilen, aber mit ein wenig Übung bekommst du schnelle, aromatische Ergebnisse in größerer Menge als beim gefilterten Kaffee.

Zusammengefasst:

  • Gewicht: 34 - 50 g (nur Presse), 182 - 292 g (Presse mit Zubehör)
  • Packmaß: Pressstab etwas sperrig, aber kompakt im Gefäß verstaubar
  • Zubereitungszeit: ca. 4,5 Minuten (30 Sekunden Abkühlzeit, 4 Minuten Ziehzeit)
  • Kaffeemenge: 4 - 8 Tassen und mehr (je nach Größe des Gefäßes)
  • Kaffeestärke & Geschmack: Stärke variierbar, Geschmack intensiver als Filterkaffee
  • Benötigtes Zubehör: Kochtopf und Tasse (ggf. Gefäß für die Presse)
  • Anfallender Müll: Nur Kaffeesatz
  • Reinigungsaufwand: Gering, Gefäß und Presse unter Wasser abspülen

Kochkaffee in vielen Varianten

Die dritte Methode der Kaffeezubereitung ist das buchstäbliche Kaffee-Kochen. Dabei muss das heiße Wasser nicht erst über einen Filter oder in eine Kaffeepresse gegossen werden, sondern der Koch- und Brühvorgang findet direkt in einem Gefäß statt. Diese Methode erfolgt entweder innerhalb eines geschlossenen Systems oder in einem offenen Kochgefäß.

Ersteres findet zum Beispiel in den klassischen Espressokannen und in den Perkolator-Kannen statt. Bei beiden bildet das Kochgefäß und der Siebbehälter für das Kaffeepulver ein geschlossenes System, das im Grunde ähnlich funktioniert wie ein klassischer Kaffeefilter. Nur wird hier das kochende Wasser nicht durch die Schwerkraft nach unten geleitet, sondern kocht durch ein Steigrohr innerhalb der Kanne nach oben.

Espressokannen

Basic Nature EspressokanneBei den Espressokannen befindet sich das Kaffeepulver in einem kleinen Siebträger direkt über dem Wasser im Kannenboden. Das Pulver sollte locker glattgegstrichen und nicht angedrückt werden. Darauf wird der Kannenaufsatz geschraubt und sobald das Wasser kocht, wird es durch den steigenden Druck durch das Kaffeepulver nach oben gepresst. Sobald die Wassermenge aus dem Kannenboden vollständig nach oben gestiegen ist und der letzte Wasserdampf austritt, ertönt ein charakteristisches, röchelndes Geräusch, das das Ende des Kochvorgangs ankündigt.Einzelteile einer Espressokanne

Wichtig ist hierbei, die Kanne an diesem Punkt von der Hitzequelle zu nehmen und am besten den Kaffee direkt auszuschenken, da sonst vermehrt Bitterstoffe im Kaffee landen oder der Kaffeesatz anbrennen und ein unschönes Aroma beisteuern kann. Die typischen Espressokannen wie der ultraleichte Maxi My Clean Coffeemaker Titanium bringen schon die passende Tasse mit und tragen im Unterschied zu den klassischen Edelstahlkannen auch nicht so viel Gewicht zum Gepäck bei.

Die traditionelle Variante besteht aus einer achteckigen Kanne aus Aluminium, wobei die neueren Modelle aus rundem Edelstahl oder Titan etwas pflegeleichter und unbedenklicher sind. Maxi Life Espressokanne aus Titan

In den Alukannen solltest du vor der ersten Nutzung drei Mal Kaffee zubereiten und ihn wegschütten, damit sich keine Aluminiumrückstände mehr lösen. Mit der Zeit bekommen Espressokannen aus Aluminium ihre typische Patina und sollten nur mit Wasser gereinigt werden, da Reinigungsmittel zu einer stumpfen, schwarz verfärbten Oberfläche führen können.

Die Espressokannen bereiten übrigens keinen echten Espresso (nach traditioneller Definition) zu, da der Druck, mit dem das Wasser durch das Kaffeepulver gepresst wird, zu gering ist und nicht die typische Crema hervorbringt. Die alternative Bezeichnung Moka Kanne oder Caffettiera würde der Definition eher entsprechen.

Perkolator Kannen

Das Grundprinzip bei den Perkolatoren ist ähnlich, aber nicht identisch. Diese Kannen bestehen in der Outdoor Variante meist aus Edelstahl wie der GSI Glacier Stainless 9 Cup Percolator oder aus Emaille wie die GSI Emaille Kaffeekanne und haben statt eines abschraubbaren Bodens einen innenliegenden Einsatz. Dieser besteht aus einem runden Standfuß, einem Steigrohr und einem runden Behälter mit Siebdeckel für das Kaffeepulver. Nachdem die passende Menge Wasser in die Kanne gegeben wurde, stellst du diesen Einsatz in die Kanne hinein und füllst den Siebbehälter mit Kaffeepulver.

Schließlich wird die Kanne auf eine Hitzequelle gestellt, sodass das Wasser durch das Steigrohr nach oben gelangt. Dort tröpfelt es auf das Kaffeepulver im Siebbehälter und wieder nach unten. An dieser Stelle zeigen sich zwei Unterschiede zur Espressokanne.GSI Emaille Percolator mit Siebeinsatz

Zum einen wird das Wasser hier nicht mit Druck durch das Kaffeepulver gepresst, sondern es läuft wie beim klassischen Filter von oben nach unten. Zum anderen wird das Wasser nicht in einem Durchgang verkocht und in einem separaten Behälter aufgefangen (zumindest nicht bei den hier vorgestellten Perkolatoren), sondern es wandert wieder nach unten und kann erneut nach oben aufsteigen.

Dadurch wird der Kaffee immer stärker, je länger du die Perkolation durchlaufen lässt. Die Perkolatoren haben in der Regel einen durchsichtigen Deckel oder ein Sichtfenster, damit du von oben erkennen kannst, wie dunkel das austretende Wasser bzw. der Kaffee am oberen Ende des Steigrohrs ist. In der Regel ist der Geschmack des Perkolator Kaffees am Ende ähnlich dem der Kaffeepresse und ist etwas aromatischer und intensiver als Filterkaffee, aber etwas weniger kräftig als der "Espresso", der mit mehr Druck zubereitet wird.

Der einzige Moment, in dem du bei der Zubereitung im Perkolator ein wenig vorsichtig sein musst, ist das Herausnehmen des Steigrohr-Einsatzes. Der Einsatz mit dem Kaffeepulver sollte idealerweise vor dem Ausschenken herausgenommen werden, damit kein Kaffeesatz nach außen gelangt und damit der Kaffeegeschmack nicht durch Bitterstoffe verfälscht wird. Der Einsatz ist nach der Zubereitung jedoch sehr heiß, weshalb Vorsicht geboten ist.

GSI Percolator aus EdelstahlZusammengefasst bringen die Espressokannen und Perkolatoren von allen Zubereitungsmethoden das größte Gewicht mit sich, wobei zumindest Letztere ohne ihren Einsatz auch zum Wasserkochen für Fertigmahlzeiten verwendet werden und so noch eine weitere Aufgabe in der Outdoorküche übernehmen können.

Die Kaffeemenge ist vergleichbar mit dem Ergebnis der Kaffeepressen und versorgt in der Regel 4 bis 8 Personen gleichzeitig. Ähnlich wie bei der Presse solltest du auch hier etwas gröber gemahlenen Kaffee verwenden, um zu verhindern, dass der Kaffee zu bitter wird. 

Im Unterschied zu den beiden Systemen vorher werden keine zusätzlichen Kochtöpfe für das Brühwasser oder andere Gefäße abgesehen von der Tasse zum Trinken benötigt. Die Reinigung beschränkt sich grundsätzlich auch nur aufs kurze Ausspülen mit Wasser, jedoch müssen hier mehrere Einzelteile auseinandergebaut werden. Espressokannen aus Aluminium in achteckiger Form sind dabei etwas schwieriger zu säubern.

Espressokannen & Perkolatoren zusammengefasst:

  • Gewicht: 185 - 876 g (bei 200 - 1600 ml Größe)
  • Packmaß: meist eher groß und sperrig
  • Zubereitungszeit: ca. 5 - 12 Minuten (je nach Kannengröße)
  • Kaffeemenge: 2 - 8 Tassen
  • Kaffeestärke & Geschmack: kräftiges Aroma bei Espressokannen, bei Perkolatoren variierbar
  • Benötigtes Zubehör: Tasse
  • Anfallender Müll: Nur Kaffeesatz
  • Reinigungsaufwand: Mittel, Einzelteile auseinanderbauen und mit Wasser spülen

Kaffee direkt kochen

Zubereitung von schwedischem Kochkaffee über dem FeuerZu guter Letzt gibt es noch die einfachsten Varianten, die zum Beispiel unter dem Begriff Cowboy-Kaffee oder schwedischer Kochkaffee bekannt sind. Dabei wird das Kaffeepulver direkt mit Wasser aufgekocht und nicht weiter gefiltert, sodass am Ende mal mehr mal weniger Kaffeesatz in der Tasse bleibt.

Die Zubereitung der "Cowboy" Variante - oder auch polnischer oder türkischer Kaffee - sieht oftmals so aus, dass eine geringe Menge Kaffeepulver in die Tasse gegeben, mit heißem Wasser übergossen, umgerührt und kurz ziehen gelassen wird.

Damit sich der Kaffee besser am Boden absetzt und die Trinktemperatur angenehmer ist, wird vor dem Trinken oftmals ein Schluck kaltes Wasser oder Milch hinzugefügt. Beim Trinken ist schließlich etwas Geduld gefordert, da zu schneller Genuss oft zu einer unfreiwilligen Mahlzeit in Form von Kaffeesatz führt.

Stabilotherm EdelstahlkesselWährend es bei diesen Varianten um die schnelle Einzeltasse geht, bereitet der schwedische Kochkaffee einen größeren Vorrat zu. Dabei wird lediglich ein Kessel benötigt, der fachmännisch nicht mit Löffeln, sondern mit der Maßeinheit "Handgrübchen", also gekrümmter Handinnenfläche voll Kaffeepulver, gefüllt wird. Die richtige Menge zu finden, erfordert ein wenig Übung, wobei oftmals die Faustregel gilt, dass vier "Händchen voll" für einen Liter ausreichen – was einen recht starken Kaffee ergibt.

Ideal sind hierfür Kessel wie der Stabilotherm Kaffeekessel aus Edelstahl oder leichte Versionen wie der Optimus Terra Kessel und der Esbit Kessel, die aus hart anodisiertem Aluminium bestehen. Und wir wären nicht bei Walkonthewildside, wenn wir nicht auch ultraleichte Varianten aus Titan im Programm hätten wie den Keith Titanium Kettle.Esbit Aluminium Kessel

Die traditionelle Zubereitung erfolgt direkt über dem offenen Feuer, weshalb hierbei die Varianten mit ummantelten Griffen oder aus Titan etwas weniger geeignet sind. Die Aluvarianten mit ummantelten Griffen kommen daher eher bei Gaskochern zum Einsatz, während die Titanversion aufgrund der höheren Anbrenngefahr eher zum reinen Wasserkochen, zum Beispiel für den oben genannten Cowboykaffee, geeignet ist.

Ist das Kaffeepulver im Kessel wird schließlich Wasser hinzugefügt, bis er etwa zu zwei Dritteln gefüllt ist. Wenn das Wasser zu kochen beginnt, wird der Kessel von der Flamme genommen und noch ein bis zwei Minuten ziehen gelassen. Damit beim Ausschenken nicht zu viel Kaffeesatz in der Tasse landet, gibt es zwei Tipps: Du kannst vorab einen Schluck kaltes Wasser in die Tülle gießen, was gleichzeitig den Kaffeesatz zum Absinken bringt und die Trinktemperatur angenehmer macht. Du kannst aber auch, sofern die Umgebung es zulässt, einen Trieb von einem Nadelbaum pflücken und ihn in die Tülle stecken. An diesem natürlichen Filter bleibt zumindest ein Teil des Kaffeesatzes hängen.

Nichtsdestotrotz solltest du auch hierbei nicht allzu schnell trinken und damit rechnen, dass ein wenig Kaffeesatz mitgetrunken wird. Zusammengefasst ist diese traditionelle Zubereitung wohl die einfachste, da weder Filter, noch Pressen noch andere Hilfsmittel benötigt werden. Nur die Filtermethode ist schneller, da der Kochkaffee im Grunde nur etwa 2 Minuten Zeit zum Ziehen benötigt. Auch die Reinigung ist schnell und einfach mit Wasser erledigt.

Kochkaffee Zusammenfassung

  • Gewicht: 130 - 550 g (Kessel), bei "Cowboykaffee" entfällt Zusatzgewicht
  • Packmaß: Kessel relativ groß und sperrig, aber Stauraum im Inneren
  • Zubereitungszeit: ca. 2 Minuten Ziehzeit
  • Kaffeemenge: 1 - 8 Tassen und mehr (je nach Kesselgröße)
  • Kaffeestärke & Geschmack: Stärke variierbar, meist wie kräftiger Filterkaffee, mit Kaffeesatz
  • Benötigtes Zubehör: Tasse, ggf. Kessel
  • Anfallender Müll: Nur Kaffeesatz
  • Reinigungsaufwand: Gering, nur mit Wasser ausspülen

Fazit Outdoor Kaffee kochen

Schema ZubereitungsartenAlle Methoden haben schließlich ihre eigenen Vor- und Nachteile und unterscheiden sich vor allem in der Handhabung, im Gewicht und Packmaß und in der Zubereitungszeit und -menge. Entsprechend sind die Methoden für unterschiedliche Einsatzzwecke geeignet.

  • Filterkaffee: Wenige Tassen, schnell zubereitet, klein und leicht verpackt, einfach gereinigt
  • French Press: Größere Mengen, mittlere Zubereitungsdauer, leicht, aber recht sperrig, zusätzliches Gefäß für Presse erforderlich, einfach zu reinigen
  • Kaffeekannen: Große Mengen möglich, mittlere bis längere Zubereitungsdauer, größeres Packmaß und Gewicht, etwas mehr Reinigungsaufwand
  • Kochkaffee: Große Mengen möglich, schnell zubereitet, Packmaß und Gewicht abhängig vom Kochgeschirr, einfache Reinigung, Kaffeesatz in der Tasse

Wenn du allein unterwegs bist oder jeder seinen Kaffee selbst zubereitet, sind die Filter oder der Cowboykaffee in der Tasse die leichtesten und schnellsten Varianten.

Wenn du einen größeren Vorrat willst, bieten Kaffeepressen einen guten Kompromiss zwischen Eigengewicht und Packmaß, jedoch brauchst du hierfür noch einen weiteren Topf.

Wenn du Espressokannen bevorzugst, wähle die kleinste Größe oder die Modelle aus Titan, wenn du leicht unterwegs sein möchtest.

Wenn du mehrere Personen gleichzeitig mit Kaffee versorgen willst, sind entweder die Kaffeepressen, die Espresso- und Percolator-Kannen oder die schwedische Kochvariante besser geeignet.

Zwar ist das Packmaß und Eigengewicht hierbei größer, jedoch kann das Gewicht auf die Anzahl der Teilnehmer verteilt werden, sodass der "Kaffeeträger" dafür von anderen Ausrüstungsgegenständen befreit wird.

Aber egal, für welche Zubereitungsart du dich entscheidest: Es sind sich weitestgehend alle Outdoorer einig, dass sie allesamt aromatischere, kräftigere und schlichtweg leckerere Ergebnisse hervorbringen als die Notlösung mit dünnem Instantkaffee.

Artikeln in Bezug

Eine Kommentar hinzufügen

1 Kommentare

Jaci - 14.09.2020 13:51:23


Bei uns hat die Filterkaffee Methode unbefriedigend Ergebnisse bei Wind und kaltem Wetter ergeben. Wenn der Kaffee fertig durchgelaufen ist, war er kalt!!! Eher für schönes Wetter geeignet oder Eiskaffee ;-)))