Die verschiedenen Kochertypen
Wo liegen die Stärken und Schwächen der verschiedenen Kochersysteme? Und für welche Reise macht welches System und welcher Brennstoff am meisten Sinn? Wir stellen die unterschiedlichen Outdoor Kocher und ihre Brennstoffe im Vergleich vor, zeigen dabei, wie sie eingesetzt werden und vergleichen, welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Systeme mit sich bringen.
Hierbei geht es vor allem um Touren mit Rucksack, Radtaschen oder anderem Gepäck, das ohne komfortablen Kofferraum transportiert werden muss – unabhängig davon, ob es nur ein Wochenende im Wald, die Kanutour, die Radreise oder eine Wanderung mit täglichem Standortwechsel ist.
Wir vergleichen daher die verschiedenen Kochertypen im Hinblick auf Leistung, Eigengewicht, Packmaß, Handhabung und Verfügbarkeit der Brennstoffe. Für Campingtouren mit dem Auto spielen schließlich die meisten dieser Faktoren eine untergeordnete Rolle, da genügend Stauraum für Kocher und Brennstoffvorrat und meist auch eine Infrastruktur zum Aufstocken der Vorräte vorhanden sind.
Die Outdoor Kocher werden in der Regel nach dem verwendeten Brennstoff unterteilt, sodass du die Wahl zwischen Gaskochern, Benzin- und Multifuelkochern, Feststoffkochern oder Spirituskochern hast.
Inhaltsverzeichnis
Gaskocher mit externer Brennstoffzufuhr
Multifuelkocher Flüssigbrennstoffe
Multifuelkocher mit Spiritus und festem Brennstoff
Gaskocher
Durch ihre einfache Handhabung, das kleine Gewicht und die starke Leistung haben die Gaskocher den Outdoor Markt im Handumdrehen erobert. Dabei gibt es je nach Einsatzzweck und Bedarf unterschiedliche Modelle, die entweder direkt auf die Kartusche geschraubt werden oder die neben der Kartusche stehen und mit einem Schlauch verbunden werden.
Kocher zum Aufschrauben
Die Kocher zum Aufschrauben sind vor allem bei Rucksacktouren und Fernwanderungen sehr beliebt, da sie so gut wie keinen Platz wegnehmen, mit wenigen Handgriffen einsatzbereit sind und so nicht nur das Essen, sondern auch den Kaffee unterwegs schnell und ohne umständlichen Aufbau zubereiten.
Modelle wie der Optimus Crux, der Primus Express, der Soto Amicus oder der MSR Superfly wiegen selbst nur wenige Gramm, bieten mit ausklappbaren Standfüßen eine ordentliche Auflage für kleinere Töpfe um die 1 Liter Volumen herum und bringen das Wasser binnen weniger Minuten zum Kochen. Manche Modelle können dabei mit einer eigens dafür konstruierten Tasche sogar unter die Gastkartusche geklemmt werden und so kompakt im Kochtopf transportiert werden.
Bei den Schraubsystemen lassen sich (im Unterschied zu Stechkartuschen) Gas und Kocher jederzeit wieder trennen und erneut zusammenbauen, was bei Wanderungen und Touren mit wechselnden Standorten enorm von Vorteil ist.
Der größte Nachteil dieser Systeme ist zum einen jedoch der eher schmale, etwas wackelige Aufbau mit hohem Schwerpunkt, dem man idealerweise mit einem Kartuschenstandfuß entgegenwirken sollte. Große oder breit geschnittene Töpfe bekommen hierbei keine großzügige Auflagefläche und auch das Flammenbild ist in der Regel eher schmal gehalten. Dadurch sind diese Kocher eher für Touren alleine oder zu zweit geeignet und weniger für die Versorgung großer Gruppen (bei mehreren Leuten kann natürlich auch jeder sein eigenes System mit eigenen Töpfen mitbringen).
Unabhängig vom System der Gaskocher gibt es hierbei zusätzlich Modelle, die mit einem Topf mit Wärmetauscher ausgestattet sind, die die Effizienz noch weiter steigern. Näheres zu den verschiedenen Töpfen und deren Materialien erfährst du in dem dazugehörigen Blogtext über Geschirr.
Fazit Gaskocher zum Aufschrauben
Vorteile
- Einfache Handhabung
- Geringes Gewicht und Packmaß
- Leistungsstark bei kleinen Töpfen
- Regulierbare Flamme
Nachteile
- Kleine Standfläche und kleines Flammenbild
- Ohne zusätzlichen Standfuß eher wackelig
- Auf Gaskartuschen als Brennstoff begrenzt (Bei Kälte spezielles Wintergas nötig)
Um diese Nachteile auszumerzen gibt es die so genannten Spinnenkocher, bei denen der Brenner mit stabilen Standfüßen ausgestattet ist und über einen Schlauch mit der Kartusche verbunden wird.
Spinnenkocher
Auch die Gaskocher mit Schlauchverbindung sind eine beliebte Lösung für Touren mit Rucksack oder mit dem Rad. Zwar ist das Eigengewicht und Packmaß ein wenig größer als bei den Aufschraubkochern, dafür bekommst du hierbei aber eine deutlich breitere Standfläche, einen niedrigeren und damit stabileren Schwerpunkt und eine größere Auflage für die Töpfe.
Je nach Modell kann auch das Flammenbild dabei breiter ausfallen und damit besser für größere oder breitere Töpfe taugen. Bei den Modellen wie dem Optimus Vega, Primus Gravity, EOE Palladium oder MSR WindBurner wird schließlich nur der Schlauch an die Kartusche geschraubt und der Kocher separat aufgestellt.
Manche dieser Modelle haben zudem eine spezielle Vorrichtung, bei der das Gas durch ein Röhrchen geleitet wird, dass über den Kocher erhitzt wird. Durch dieses Vorwärmsystem kann der Gaskocher auch bei niedrigeren Temperaturen zuverlässige Leistung erbringen, ohne dass zwingend eine spezielle Wintergas-Mischung eingesetzt werden muss.
Die meisten der Spinnenkocher sind faltbar und bringen etwa ein Gewicht um die 200 g auf die Waage. Aber auch hier gibt es ultraleichte Modelle unter 100 g und extrem leistungsstarke Brenner, die dafür noch etwas mehr Gewicht mitbringen. Die Leistung ist in der Regel ähnlich wie bei den Aufschraubkochern, sodass ein Liter Wasser (bei optimalen Bedingungen) in ca. 3 Minuten kocht.
Fazit Gaskocher mit Schlauchverbindung
Vorteile
- Einfache Handhabung
- Stabiler Stand und große Topfauflage
- Verhältnismäßig kleines Packmaß und Gewicht
- Leistungsstark (mit Vorwärmsystem auch bei Kälte)
- Regulierbare Flamme
Nachteile
- Größer und schwerer als Aufschraubkocher
- Auf Gaskartuschen als Brennstoff begrenzt
Wer sich in Sachen Brennstoff etwas unabhängiger machen möchte, wird bei den Multifuelkochern fündig, die zum Teil ähnlich wie Spinnenkocher aufgebaut sind, jedoch mit verschiedenen Brennstoffen betrieben werden können.
Multifuelkocher
Multifuel bedeutet nichts anderes, als dass diese Kocher mit unterschiedlichen Brennstoffen in Betrieb genommen werden können. Dabei gibt es auf der einen Seite die Multifuelkocher mit flüssigen Brennstoffen, bei denen flexibel zwischen Benzin, Kerosin, Petroleum und manchmal sogar Diesel und Rapsöl gewählt werden kann. Manche Modelle können zusätzlich auch mit Gas betrieben werden.
Die andere Version der Multifuelkocher sind die Modelle, bei denen entweder ein fester Brennstoff wie Esbit Tabletten, Holz oder andere Biomasse eingesetzt werden kann, es aber auch eine Vorrichtung gibt, um einen Spiritusbrenner einzusetzen.
Multifuelkocher: Flüssige Brennstoffe
Die Multifuelkocher mit flüssigen und gasförmigen Brennstoffen sind vor allem für die Touren ideal, bei denen du lange Zeit unterwegs bist und unterwegs nicht zwingend die Möglichkeit hast, Gaskartuschen nachzukaufen. Benzin oder Diesel ist schließlich im Zweifelsfall an jeder Tankstelle erhältlich, wobei für den Betrieb der Kocher gereinigtes Kocherbenzin besser geeignet ist, da hierbei nicht so viel Ruß und andere Verschmutzungen anfallen.
Die Handhabung solcher Kocher unterscheidet sich ein wenig vom klassischen Gaskocher, zumindest wenn Benzin oder andere Flüssigbrennstoffe statt Gas eingesetzt werden. Benzin muss schließlich erst in den gasförmigen Zustand gebracht werden, bevor es leistungsstark verbrennen kann. Dafür sind Kocher wie der Primus Omnifuel, Optimus Nova, der Soto Stormbreaker oder MSR Whisperlite mit einer Brennstoffpumpe und oftmals auch schon mit einer Brennstoffflasche ausgestattet.
Damit wird zunächst ein wenig Druck aufgebaut und über eine Vorheizeinrichtung der Brennstoff erwärmt, damit er verdampfen kann. Wenn der Multifuelkocher schließlich läuft, kann er leider je nach Modell ein relativ lautes Fauchen von sich geben.
Dafür sind sie aber extrem leistungsstark und auch bei kalten Temperaturen problemlos nutzbar, bei denen normale Gaskocher und Spirituskocher schon an ihre Grenzen geraten.
Je nach Brennstoff und Umgebungsbedingungen brauchen die Multifuelkocher etwa 3,5 Minuten, um einen Liter Wasser zum Kochen zu bringen. Modelle wie der Optimus Polaris haben neben der Brennstoffpumpe auch einen Aufsatz für Gaskartuschen und können dadurch je nach Jahreszeit mit dem optimalen Brennstoff ausgestattet werden.
Fazit Multifuelkocher mit flüssigem Brennstoff
Vorteile
- Flexible Möglichkeiten der Brennstoffversorgung
- Stabiler Stand und große Topfauflage
- Starke Leistung auch bei kalten Temperaturen
- Langlebig, da Ersatzteile vorhanden und viele Wartungsmöglichkeiten
- Flüssiger Brennstoff individuell ab- und umfüllbar
- Regulierbare Flamme
Nachteile
- Größer und schwerer als die meisten Gaskocher
- Handhabung mit Pumpen & Vorheizen umständlicher
- Wartungs-/Reinigungsintensiver je nach Brennstoff
- Je nach Modell relativ laut im Betrieb
Eine andere Möglichkeit, verschiedene Brennstoffe einzusetzen, bieten die Multifuelkocher mit festen und flüssigen Brennstoffen.
Multifuelkocher: Feste Brennstoffe & Spiritus
Die Kocher, die mit festen und flüssigen Brennstoffen laufen, haben den großen Vorteil, dass du beinahe überall Nachschub finden kannst. Vor allem Modelle, die entweder als Hobo oder in Verbindung mit einem Spiritusbrenner verwendet werden können, sind bei Touren jenseits der zuverlässigen Infrastruktur von Vorteil. Schließlich ist Feuerholz in jedem Wald zu finden, der Spiritusvorrat hält verhältnismäßig lange und im Zweifelsfall ist Spiritus im Unterschied zu Schraubkartuschen beinahe überall erhältlich.
Zu den beliebtesten Modellen dieser Kategorie gehören unter anderem auch die Systeme wie der Clikstand T-2G Kocherstand für Spiritus- und Gasbrenner oder der Picogrill 85. Hierbei wird ein Rahmen aufgebaut, der gleichzeitig vor Wind schützt und trotzdem durch die Aussparungen genügend Luft hineinlässt. Im Inneren kannst du schließlich entweder Holz oder andere Biomasse als Brennstoff einfüllen, deinen Spiritusbrenner einsetzen und je nach Modell auch einen Gasbrenner einbauen.
Grundsätzlich lassen sich viele Feststoffkocher auch mit einem Spiritusbrenner betreiben, jedoch solltest du darauf achten, dass der Kocher entweder für die Verwendung mit einem Spiritusbrenner konzipiert ist oder zumindest niedrig genug ist, dass die Flamme des Brenners auch dicht genug an den Topf herankommt (zum Beispiel auch, indem du ihn nicht auf den Boden, sondern auf ein Grillrost weiter oben im Kocher setzt – sofern für das jeweilige Modell vorhanden). Andernfalls hat der Spiritusbrenner im Hobo eher eine Warmhaltefunktion als die eines Kochers.
Neben diesen Varianten gibt es auch Multifuel-Systeme mit Esbit Tabletten und Spirituskocher als alternative Hitzequellen. Für manche Sturmkocher wie den klassischen Trangia gibt es zudem auch Gasbrenner, die alternativ in das Gehäuse eingesetzt werden können.
Fazit Multifuelkocher mit festem Brennstoff und Spiritus
Vorteile
- Flexible Brennstoffversorgung und gute Verfügbarkeit der Brennstoffe
- Meist große Standfläche für Kocher selbst und für die Töpfe
- Wartungsarm und langlebig
- Einfach in der Handhabung
- Je nach Modell leicht und flach verpackbar
Nachteile
- Weniger leistungsstark als Gas- und Benzinkocher
- Je nach Brennstoff ist Nachfüllen beim Kochen nötig
- Flamme im Grunde nicht regulierbar
- Je nach Modell schwerer und größer als Gas-/Benzinkocher
Wenn du nicht auf Brennholz oder Esbit Tabletten zurückgreifen willst, kannst du dich natürlich auch nur mit einem Spiritusbrenner auf den Weg machen, der in Sachen Eigengewicht kaum zu schlagen sind und dennoch eine ordentliche Leistung erbringt.
Spirituskocher
In Sachen Eigengewicht kannst du dir das Outdoor Kochen kaum leichter machen als mit einem Spiritusbrenner. Minimalisten wie der Toaks Siphon Spiritusbrenner mit 20 g oder der EOE Apert mit 44 g Eigengewicht sind im Gepäck kaum wahrnehmbar. Dabei gilt nur zu beachten, dass du für diese Kocher oft noch einen separaten Kocherstand benötigst, der entweder als Rahmen um den Brenner herum oder zum Beispiel als Topfkreuz oben aufgesetzt wird.
Die meisten Modelle brauchen nur geringe Mengen (ca. 30 ml) Spiritus, um für etwa 10 Minuten zu brennen. Hierfür findest du einen eigenen Blogartikel, in dem wir zahlreiche Spiritusbrenner selbst in der Praxis gegeneinander getestet haben. Manche Brenner haben einen Schraubdeckel dabei, sodass du den übrig gebliebenen Brennstoff einfach im Kocher transportieren kannst. Bei offenen Modellen muss gegebenenfalls der Brennstoff wieder in eine geeignete Flasche umgefüllt werden.
Einen klassischen Sturmkocher, der das Maximum an Leistung aus deinem Spiritusbrenner herausholen kann, findest du beim Trangia System. Dabei hast du einen Windschutz, eine Topfauflage und je nach Modell auch noch unterschiedliche Töpfe und Pfannen dabei, die schließlich ein geschlossenes System ergeben.
Da Spiritus bei extrem kalten Temperaturen nicht mehr so zuverlässig funktioniert, gibt es hierfür spezielle Winterbrennersets. Andere Spiritusbrenner kannst du vorab einfach selbst vorwärmen, damit der Brennstoff in der wärmeren Umgebung besser in den gasförmigen Zustand übergehen kann. Zur Regulierung der Flamme haben manche Brenner eine Art Abdeckring eingearbeitet, der aber je nach Standsystem während des Betriebes nur schwierig zu bedienen ist und eher zum Löschen der Flamme taugt.
Der Spiritus als Brennstoff ist an vielen Orten der Welt erhältlich und kann im Vergleich zur Gaskartusche individuell ab- und umgefüllt werden. Mit etwas mehr als 5 Minuten Kochzeit bei optimalen Bedingungen zeigt sich, dass der Spiritusbrenner jedoch nicht ganz so leistungsstark ist wie zum Beispiel die Gas- oder Benzinkocher.
Fazit Spirituskocher
Vorteile
- Gute Verfügbarkeit der Brennstoffe und individuelle Mengen abfüllbar
- Extrem leicht und geringes Packmaß
- Wartungsarm und langlebig
- Einfach in der Handhabung
Nachteile
- Weniger leistungsstark als Gas- und Benzinkocher (vor allem bei Kälte)
- Je nach Modell zusätzliches Standsystem für Töpfe nötig
- Flamme kaum regulierbar
- Überschüssiger Brennstoff muss je nach Modell anschließend umgefüllt werden
Wenn du davon ausgehen kannst, dass dein Ausflugsziel ausreichend Brennstoff in Form von Holz und anderer Biomasse bereitstellt, kannst du auch ganz auf Flüssigbrennstoff oder Gas verzichten und einfach einen Feststoffkocher bzw. Hobo einpacken.
Feststoffkocher, Hobos & Öfen
Die Feststoffkocher und Öfen sind (mit Ausnahme der klassischen Esbitkocher) darauf ausgelegt, dass du dich unterwegs mit Brennholz und anderen brennbaren Materialien aus der Natur versorgen kannst. Die Öfen sind dabei meist so gestaltet, dass gezielte Aussparungen für einen Kamineffekt sorgen und für effiziente Hitze sorgen.
Je nach Modell stehen dir dabei unterschiedliche Einsätze oder Auflagen zur Verfügung, um deine Töpfe und Kannen auf der Flamme zu platzieren oder direkt auf einem Grillrost dein Essen zuzubereiten.
Feststoffkocher und Holzöfen
Die klassischen Feststoffkocher von Esbit sind die Ausnahme in dieser Kategorie, da hier der feste Brennstoff in Form von Esbit-Tabletten vorab als Vorrat eingepackt wird. Die kleinen leichten Tabletten brennen dabei zuverlässig und gleichmäßig ab, sind jedoch eher zum Erwärmen von kleineren Wassermengen geeignet. Dafür können die Kocher selbst natürlich ein absolutes Minimum an Eigengewicht erreichen wie der puristische Titan-Kocher mit sagenhaften 13 g.
Klassische Hobos und Holzöfen wie die Modelle von Vargo, Bushcraft Essentials oder Toaks werden hingegen mit Holz und anderer Biomasse befeuert. Je nach Modell ist die Konstruktion als geschlossener Zylinder mit Luftlöchern, als faltbare hexagonale Feuerstelle oder als quadratisches Stecksystem mit variablen Ein- und Aufsätzen gestaltet.
Welches Modell für dich in Frage kommt, hängt zum einen davon ab, wie viel Gewicht du einpacken kannst und willst. Zum anderen gilt es zu überlegen, ob du den Ofen überwiegend als wärmendes Lagerfeuer nutzt, ihn als Grill verwenden möchtest oder eher einen Kocher für deine Töpfe benötigst.
Eine durchschnittliche Kochzeit kann man bei diesem Kochertyp schlecht angeben, da sich die Leistung der unterschiedlichen Holzarten und anderer Brennstoffe schon unterscheidet und natürlich auch die Feuchtigkeit, die Temperatur und die Windverhältnisse dabei eine Rolle spielen – ebenso wie die Größe der Heizfläche, auf die du deine Töpfe oder Pfannen platzierst.
Grundsätzlich bringt natürlich eine einfache Flamme eine nicht ganz so hohe Leistung wie beim zielgerichteten Gasbrenner oder Benzinkocher, aber bei dieser Art von Koch- und Heizstelle hat natürlich auch das gemütliche Beisammensitzen, das Lagerfeuer-Feeling und das Aufwärmen seinen Reiz, sodass das maximal effiziente und schnelle Kochen eher in den Hintergrund rückt.
Fazit Feststoffkocher und Holzöfen
Vorteile
- Flexible Brennstoffversorgung und gute Verfügbarkeit der Brennstoffe
- Meist große Standfläche für Kocher selbst und für die Töpfe
- Lagerfeuer-Feeling und Aufwärmmöglichkeit für dich selbst
- Einfach in der Handhabung
- Je nach Modell leicht und flach verpackbar
Nachteile
- Weniger leistungsstark als Gas- und Benzinkocher
- Gegebenenfalls muss Holz beim Kochen nachgelegt werden
- Flamme nicht regulierbar
- Oftmals schwerer und größer als Gas-/Benzinkocher
Zu guter Letzt gibt es bei den Feststoffkochern noch eine ganz besondere Variante: Die Feuerkannen, wie sie zum Beispiel der Hersteller Kelly Kettle anfertigt. Zur Grundausstattung gehören dabei ein Feuerstand und eine Kanne, deren offener Boden auf den ersten Blick verwirren mag. Dahinter verbirgt sich aber eine doppelwandige Konstruktion, sodass das Wasser in der Kannenwand zum Kochen gebracht wird, während auf der Oberseite der Kanne die Flammen zu sehen sind.
Praktisch ist dabei, dass du die Kanne nicht von der Feuerstelle nehmen musst, um Holz nachzulegen, da du es direkt durch den Kannenhals werfen kannst. Je nach Modell und Set gibt es außerdem Hobo Aufsätze zum Kochen und weiteres Zubehör wie das Topfkreuz, das Grillrost, Teller, Tassen und vieles mehr dazu.
Wer diese Art von Kochern zwar gemütlich, aber noch nicht leistungsstark genug findet, der könnte bei den so genannten Holzvergasern die optimale Lösung finden.
Holzvergaser
Auch die Holzvergaser werden mit allem befeuert, was die natürliche Umgebung hergibt, also Holz, Blätter, Moos und andere Biomasse. Allerdings sind die Modelle so aufgebaut, dass das Gas, das bei der Verbrennung entsteht, so umgeleitet wird, dass es ebenfalls verbrannt wird.
Auf diese Art und Weise wird gleichzeitig die Effizienz der Öfen deutlich gesteigert und gleichzeitig entwickelt sich so weniger Rauch und Ruß. Vor allem die Hersteller Solo Stove, Bushbuddy oder Alb Forming bieten diese Art von Hobo-Kochern an, die sich ebenso leicht bedienen lassen wie die einfachen Holzöfen.
Aufgrund der Konstruktion, die für diesen Prozess der Holzgasverbrennung benötigt wird, sind diese Modelle aber meist etwas größer vom Packmaß und lassen sich nicht auseinanderbauen.
Fazit Holzvergaser
Vorteile
- Flexible, unabhängige Brennstoffversorgung
- Meist große Standfläche für Kocher selbst und für die Töpfe
- Lagerfeuer-Feeling und Aufwärmmöglichkeit für dich selbst
- Einfach in der Handhabung
- Effiziente, rauch- und rußarme Verbrennung
Nachteile
- Weniger leistungsstark als Gas- und Benzinkocher
- Gegebenenfalls muss Holz beim Kochen nachgelegt werden
- Flamme nicht regulierbar
- Schwerer und größer als die meisten anderen Kocher
Fazit Kochervergleich
Der Vergleich hat schließlich gezeigt, dass die unterschiedlichen Kochermodelle alle ihre eigenen Vor- und Nachteile haben und für unterschiedliche Touren geeignet sind. Dabei kommt es vor allem darauf an, wie viel Brennstoff du mitnehmen kannst und möchtest, wie die Möglichkeit für Nachschub unterwegs aussieht und natürlich welche Leistung für dich wichtig ist.
Dabei bringen grob zusammengefasst die Gas- und Benzinkocher die beste Leistung und ein verhältnismäßig geringes Eigengewicht mit sich. Bei den Gaskochern bist du allerdings auf die Versorgung mit Kartuschen angewiesen, während Benzinkocher etwas umständlicher in der Handhabung sind - dafür aber bei kalten Temperaturen bessere Leistung erbringen.
Für gemäßigte Touren, bei denen du wenig Gewicht einpacken willst und nicht das Maximum an Leistung benötigst, sind Spirituskocher eine vielseitige und ultraleichte Lösung. Hier kannst du den Brennstoffvorrat ebenso wie beim Benzin individuell abfüllen, musst jedoch für eine geeignete Transportmöglichkeit sorgen und überschüssigen Spiritus wieder umfüllen, wenn der Kocher keinen dichten Deckel besitzt.
Besonders gemütlich und rustikal sind alle Kocher und Öfen, die mit Holz und anderer Biomasse befeuert werden, da du so beim Kochen direkt auch dein eigenes Lagerfeuer dazubekommst. Dafür sind diese Kocher oftmals größer und schwerer und lassen sich in der Heizleistung natürlich nicht so präzise regulieren wie ein Gasbrenner.
Sind noch Fragen offen geblieben? Wenn du dir unsicher bist, welcher Kocher für deine Tour am besten geeignet ist, ruf uns an, schreib eine E-mail oder komm in unserem Bonner Laden vorbei - wir helfen dir gerne bei der Auswahl des passenden Kochers weiter!