Bikepacking Ausrüstung und Packtipps

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Ultraleichte Ausrüstung für unbeschwerte Radtouren

Fahrrad angelehnt an einer Wand mit aufgemaltem Zitat von Wilhelm BuschWas für den klassischen Wanderer die Ultraleicht-Ausrüstung ist, setzt sich mit Bikepacking auch bei den Radfahrern immer mehr durch. Schließlich will jedes Kilo Gewicht auch auf dem Rad irgendwie über den nächsten Hügel bewegt werden.

Damit du mehr Energie für die Radtour hast und nicht schon den Großteil in den Transport von überladenen Packtaschen investieren musst, ist es in jedem Fall empfehlenswert, mit ultraleichtem Gepäck auf Tour zu gehen.

Das reduzierte Gewicht und die geringere Anzahl an Packtaschen sorgt beim Bikepacking außerdem dafür, dass du auf dem Rad beweglicher bleibst und einfacher die Balance halten kannst, was vor allem bei anspruchsvolleren Offroad-Streckenabschnitten einen riesigen Unterschied ausmacht.

Was macht Bikepacking aus und woher kommt es?

Fahrrad mit Bikepacking Taschen von OrtliebEbenso wie die Ultralight-Szene ist auch Bikepacking ursprünglich als Trend aus den USA zu uns gekommen und entstand ein wenig aus der Not heraus. Im Gelände abseits der gut ausgebauten Highways ist es schließlich alles andere als angenehm, mit einem schwer beladenen Rad, ohne Federgabel über längere Distanzen zu fahren.

Die geländetauglichen Mountainbikes haben wiederum meist keine Gepäckträger oder Haltevorrichtungen, an denen sich die voluminösen Packtaschen befestigen lassen. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf hat sich das Prinzip des Bikepackings entwickelt, bei dem zwei bis drei spezielle Taschenformen zum Einsatz kommen, die sich auch ohne Gepäckträger fixieren lassen, durch ihre kleinere Form automatisch den Umfang deines Gepäcks reduzieren und die die Bewegungsfreiheit im Gelände nicht einschränken.

Wie sieht ein typisches Bikepacking Gepäck aus?

Bei den meisten Bikepacking Rädern wirst du drei Taschen vorfinden: Eine Satteltasche (oder Seat Pack), eine Rahmentasche (oder Frame Pack) und eine Lenkertasche (oder Handlebar Pack). All diese Taschentypen sind in unterschiedlichen Größen verfügbar, jedoch liegt der gesamte Stauraum für alle zusammen meist bei 35 bis 40 Litern. Je nach Länge und Art der Tour kann die Rahmentasche auch weggelassen werden.Seat Peack von Ortlieb

Dabei wird schließlich klar, dass hier – vergleichbar mit einer Fernwanderung mit einem 35 bis 40 Liter Rucksack – genau überlegt werden muss, welche Ausrüstung unverzichtbar ist und welche nicht.

Lenkertasche mit Accessory Pack von OrtliebAls kleine Inspiration kannst du dir hierfür auch unseren Blogartikel über ultraleichte Ausrüstung durchlesen.

Darin wird erläutert, wie du Schritt für Schritt den Umfang und das Gewicht deiner Ausrüstung reduzieren kannst, ohne gleich auf jeglichen Komfort verzichten zu müssen.

Im Folgenden haben wir einmal die Ausrüstung für Bikepacking Touren unter die Lupe genommen und wollen dich mit unseren Erfahrungswerten und Tipps dabei unterstützen, deine eigene ultraleichte Bikepacking Ausrüstung zusammenzustellen.

Framepack von Ortlieb

Lass dich bei den Produktvorschlägen dabei nicht von den aufgeführten Modellen abschrecken. Sie gehören zu den hochwertigsten Modellen und dienen hier als Beispiel, wie leicht so eine Ausrüstung werden kann.

Vor allem im Bereich der Schlafstätte sind schließlich äußerst hochwertige, ultraleichte und damit leider auch eher hochpreisige Artikel aufgeführt, die der Einsteiger natürlich auch mit günstigeren (und dafür jedoch oft etwas schwereren) Produkten ersetzen kann. In unserem Shop kannst du viele der Produkttypen nach Gewicht, Preis, Liegehöhe und anderen Aspekten filtern und dir so deine Ausrüstung selbst passend zusammenstellen.

Unverzichtbar oder unnötig – was brauche ich wirklich?

Was wirklich im Outdoor Einsatz benötigt wird, ist vor allem die persönliche Entscheidung eines jeden Reisenden, die sich mit wachsender Erfahrung immer wieder verändern kann. Damit auch die unerfahrenen Einsteiger eine Idee davon bekommen, wie eine leichte Bikepacking Grundausrüstung aussehen kann, haben wir für euch zusammengestellt, welche Basics dabei sein sollten.

Mit jeder weiteren Tour wirst du schließlich besser einschätzen können, welche Dinge für dich unbedingt dazugehören und worauf du verzichten kannst. Je nachdem, welcher Typ Outdoorer du bist, kannst du entweder mit einer spartanischen Liste starten und ergänzen, was dir unterwegs gefehlt hat oder du startest mit einem umfangreicheren Gepäck und sortierst nach den Touren alles Ungenutzte aus.

So findest du genau das Maß an Gepäck und Ausrüstung, das zu dir passt. Was für den einen völlig überflüssiger Ballast ist, kann für den nächsten überlebenswichtig sein – zum Beispiel der Espressokocher. Wie auch immer du starten möchtest, gilt hier ebenso wie beim Wandern: Hauptsache, du hast Spaß dabei!

Wir haben unsere Bikepacking Tipps dabei in die wichtigsten Bereiche wie Essen, Schlafen und Kleidung unterteilt, damit du vorab schon überlegen kannst, in welchem Bereich du eher auf Dinge verzichten kannst und wo du keinerlei Kompromisse machen möchtest. Es kann auch eine spannende Erfahrung sein, die eigene Komfortzone einmal zu verlassen und gezielt den für dich wichtigsten Bereich einmal minimalistisch zu gestalten – sei es mit einem spartanischen Schlafplatz, kalter Küche statt warmer Mahlzeiten oder weniger Wechselkleidung, die dafür eben häufiger gewaschen werden muss.

Auch hierfür lohnt sich ein Blick in unseren Outdoor UL Blogbeitrag und insbesondere ein Blick auf den Absatz "Packe keine Ängste ein".

Ausrüstung zum Schlafen

Bikepacking Rad im WaldBei jedem Outdoor Einsatz gibt es viele Möglichkeiten, die Nacht zu verbringen. Hängematten, Zelte, Tarps oder Biwaksäcke bieten für jeden Komfortbedarf und in jeder Gewichtsklasse reichlich Optionen. Hier kann sich jeder seinen Favoriten raussuchen.

Da wir uns möglichst leicht und platzsparend ausrüsten wollen, fällt die Wahl auf das Simplex Max Tarp aus dem Hause Liteway. Das silikonisierte Tarp ist mit 260 g extrem leicht und bietet mit 274 x 146 cm genug Fläche, um eine Personen bequem unterzubringen. Zusammen mit dem 300 g leichten Simplex Shelter kannst du dir sogar ein vollwertiges Zelt zusammenbauen.

Und da die Tipps hier eine Grundausstattung abbilden und damit vor allem Einsteigern helfen sollen, verzichten wir hier aufs Hängemattencamping und legen eine Isomatte unters Tarp. Die gute alte Schaumstoffmatte wäre zwar in Sachen Gewicht und Robustheit am attraktivsten, aber ihr sperriges Packmaß passt nicht so richtig zum Bikepacking und der Liegekomfort ist nur mäßig bis gar nicht vorhanden.

Leichte Isomatten gibt es glücklicherweise aber auch in bequem und klein verpackbar, weshalb hier die Therm-a-Rest NeoAir XLite Isomatte zum Einsatz kommt. Die XLite hat mit über 7,6 cm eine angenehme Liegehöhe, wiegt zwischen 340 g und 515 g und punktet auch mit ordentlichen Isolationswerten. Wer die Spitzenklasse der Ultraleicht-Matten sucht, kann sich auch die noch leichtere Therm-a-Rest Uberlite anschauen.

All diese Luftmatten sollten jedoch nicht unbedingt direkt auf dem stacheligen Nadelwaldboden landen. Um die Matte vor Schäden zu schützen, ist daher immer eine superleichte Tyvek Unterlage wie das Tatonka Floorsheet Tyvek II dabei. Diese Materialien sind unglaublich reißfest und können mit ihren wasserdichten Eigenschaften gleich auch als trockene Unterlage für die Ausrüstung dienen.Sleeper Quilt Apex 136 von Liteway

Für Touren in gemäßigtem Klima bietet sich ein Schlafsack-Quilt an, der mit seiner offenen oder halboffenen Unterseite ordentlich Gewicht spart und die wärmende Wirkung an dieser Stelle einfach deiner Isomatte überlässt. Und weil sich mit vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten das Gewicht des Gepäcks immer sehr gut reduzieren lässt, ist zum Beispiel der Sleeper Quilt Apex 136 von Liteway ideal, der sich schließlich nicht nur als Schlafstätte verwenden, sondern auch mit ein paar Handgriffen zu einem wärmenden Poncho umfunktionieren lässt. Damit sparst du dir zum Beispiel eine zusätzliche Softshell Jacke oder andere Isolationskleidung.

Aber auch normale Quilts wie der Vesper 20 von Therm-a-Rest, der AstraLite von Western Mountaineering oder der Radical ULZ Quilt von Pajak bringen nur ca. ein halbes Kilo Gewicht mit und wärmen dich zuverlässig in der Nacht.

So kommen wir mit den hier genannten Artikeln auf ein Gesamtgewicht für den Schlafplatz von unter 1,5 kg. Solche Gewichte sind in der herkömmlichen Ausrüstung allein schon mit dem Zelt erreicht, umso überraschender ist es, dass hier das komplette Set mit regendichtem Schlafplatz, bequemer Matte, Schlafsack und schützender Unterlage dabei ist.

Jetzt, da der Schlafplatz gesichert ist, steht das ebenso wichtige Thema Essen auf dem Plan.

Alles rund ums Essen und Trinken

Bei der Outdoor Küche gibt es zwei verschiedene Ansätze. Die Minimalisten unter uns würden nie auf die Idee kommen, Kocher oder Töpfe mitzunehmen – schließlich funktioniert auch kalte Küche. Dabei lässt sich nicht abstreiten, dass Gewicht und Kochzeit gespart werden, aber dafür gibt es eben auch keinen frischen Kaffee am Morgen oder die wärmende, gekochte Mahlzeit am Ende des Tages. Im Hochsommer ist dieser minimalistische Ansatz sicherlich leichter zu verfolgen, da hier wohl das Bedürfnis, sich mit warmem Essen gegen die kühle Witterung zu wappnen, seltener aufkommt.

Für alle, die sich Kaffee, Tee und warmes Essen nicht nehmen lassen wollen, gibt es jedoch eine gute Nachricht: Eine voll ausgestattete Kochausrüstung muss nicht schwer sein! Als Radfahrer brauchst du außerdem in den meisten Fällen weniger Essen mitnehmen, da du im Vergleich zum Wanderer leichter einen Abstecher ins nächste Dorf und zum nächsten Geschäft machen kannst, um deine Vorräte aufzustocken.Toaks Kochset

Je nach Region und Infrastruktur, in der du unterwegs bist, reicht meist ein Nahrungsvorrat für ein bis drei Tage aus. Aber auch hier findest du deine optimale Lösung einfach mit der Zeit heraus. Bei unseren Touren sieht die Standardverpflegung so aus: Am Morgen gibt es Müsli mit Milchpulver, mittags ein paar Nüsse und während der Fahrt hin und wieder einen Riegel.

Abends dann der Klassiker: Nudeln! Das Ganze wird zubereitet im Toaks Titanium 750 ml Pot auf dem Toaks Siphon Brenner, die zusammen nur 155 g wiegen und nur noch von einem 12 g leichten Alpha Light Long Löffel von Sea to Summit begleitet werden. Der Spiritus landet in einer leichten Brennstoffflasche von Vargo, die zusammen mit dem Vargo Windschutz noch einmal 66 g Eigengewicht beisteuern.

Die Brennstoffmenge kann übrigens besonders effektiv eingeteilt werden, wenn du das Wasser einmal aufkochst, anschließend eine Tütensuppe einrührst und ein paar möglichst kleine Nudeln (z.B. Makkaroni) hinzugibst. Das alles lässt du für ein paar Minuten stehen und fertig ist das Abendbrot.

Dank verschiedener Tütensuppen kann man auch noch ein wenig Abwechslung in den Speiseplan bringen. Zum Essen wie für allerlei andere Arbeiten unterwegs sollte auch ein Messer zu deiner Grundausrüstung gehören, das zum Beispiel in Form eines Opinel No. 6 Messers nur 27 g Gewicht beiträgt.

Katadyn BeFree FilterAber egal, ob du die kalte oder warme Küche bevorzugst: Viel wichtiger ist die Versorgung mit Trinkwasser. Schon im Alltag sollte jeder ausreichend Wasser trinken und umso mehr bei sportlichen Aktivitäten. Zum gängigen Bild gehören dabei die zwei am Rad befestigten Trinkflaschen und oftmals auch eine Faltflasche (z.B. Platypus Soft Bottle) als Backup für längere Strecken. Je nach Trinkwasserzugang in der Gegend muss das Wasser erstmal gefiltert werden, bevor es sicher genießbar ist.

Mit Modellen wie dem Katadyn BeFree 1 Liter (59 g Gesamtgewicht) oder dem Sawyer Micro Squeeze Wasserfilter (110 g Gewicht) ist das schnell erledigt und du bekommst die faltbare, leichte Flasche gleich mit dazu. Die Durchflussmenge ist dabei angenehm hoch und bei Bedarf kann man direkt aus der Filterflasche trinken. Die beiden Flaschen, das faltbare Modell und der Filter bringen in unserer Auswahl zusammen keine 300 g Gewicht mit.

Nach dem geeigneten Schlafplatz und der Versorgung mit Essen und Trinken widmen wir und schließlich der Bekleidung, bei der es wie beim Essen auch zwei unterschiedliche Herangehensweisen gibt.

Die passende Bikepacking Bekleidung

Bei der Bekleidung gibt es entweder den Ansatz, etwas mehr einzupacken, dafür seltener waschen zu müssen und für diesen gesparten Arbeitsaufwand unterwegs dafür mehr Gewicht zu transportieren. Da es hier aber um möglichst leichtes Gepäck geht, wählen wir den zweiten Ansatz: Weniger mitnehmen, weniger erschöpft am Ziel ankommen und dafür eben ein, zwei Mal öfter waschen.Aclima Lightwool T-Shirt Roundneck in oliv

Dabei kommt es natürlich ganz auf die Jahreszeit an, in der du unterwegs ist. Wir gehen hier von einem Zeitraum zwischen spätem Frühjahr und den noch sommerlichen Herbstausläufern aus, sodass ein dünnes Trikot, idealerweise mit kurzem Arm, für die meisten Strecken als Oberbekleidung reicht. Der Rest baut sich nach einem leichten Zwiebelsystem auf, zum Beispiel mit einer Windbreaker Weste und einer leichten Außenjacke als Wind- und Nieselschutz.

Statt Weste könnte beispielsweise auch ein Wechselshirt dabei sein, statt dem Kurzarm Trikot auch ein Longsleeve, eben je nach Kleidungsgewohnheit. In jedem Fall bleibt es bei allen Aktivitäten nicht aus, dass du irgendwann ins Schwitzen gerätst und dich am Ende des Tages freust, in irgendein frisches Kleidungsstück zu schlüpfen. Wenn es dir reicht, für dein Wohlbefinden nur Shirt, Unterwäsche und Socken zu tauschen, genügt auch eine Hose, die du je nach Zustand einfach anbehalten oder sie schnell durchwaschen kannst.

Gerade für Radfahrer gibt es auch verschiedene Modelle mit separater, gepolsterter Innenhose. So bist du bequemer unterwegs und kannst beim abendlichen Wäschewaschen jeweils die Innen- oder Außenhose anlassen, während der Rest trocknet. Das Schöne an Outdoor- und Fahrradbekleidung ist schließlich, dass im Unterschied zur klassischen Jeans oder Freizeithose die Materialien nach kurzer Zeit wieder trocken und einsatzbereit sind.

Montbell Ultra Light Shell ParkaDie Socken bilden eine kleine Ausnahme, denn hier macht es durchaus Sinn, sogar noch ein drittes Paar einzupacken, sei es für die kühlen Nächte oder für den Wechsel unterwegs.

Als Schutz vor dem Wetter ist immer eine Windjacke und/oder winddichte Weste sinnvoll, die die ersten Regentropfen abhalten, atmungsaktiver als Regenkleidung sind und dich unterwegs nicht so stark auskühlen lassen. Manche Modelle wie die Montbell Ultra Light Shell Parka oder der Montbell Tachyon Parka sind mit 170 g bzw. 70 g so extrem leicht, dass damit das Gepäck noch unbeschwerter wird oder mehr Kapazitäten für andere Bekleidung bleiben. Bei sehr starkem Regen empfiehlt es sich sowieso, einen Unterschlupf zu suchen, da der Boden schnell rutschig wird und die so deutlich glatteren Wurzeln dich leichter aus der Balance bringen.

Wie bei nahezu jeder Outdoor Aktivität gilt auch beim Bikepacking: Merino ist Trumpf! Egal ob als leichtes Woolpower Merino T-Shirt oder als luftige Darn Tough Merino Sneakersocken an den Füßen. Die weiche Wolle kann schließlich viel mehr, als bloß zu wärmen. Sie reguliert auch bei Hitze die Körpertemperatur und sorgt vor allem dafür, dass sich am Ende der Etappe nicht der eigene Geruch aus dem Sattel haut. Die natürliche, antibakterielle Wirkung der Merinowolle erspart dir sogar die eine oder andere Wäsche, da auslüften häufig schon ausreicht.HAD Tuch in Petrol

Und schließlich ist auch das berühmte HAD Tuch ein sinnvoller Begleiter für deine Touren und dient gleichermaßen als Sonnenschutz, wärmende Mütze oder Schal, Haarband, Stirnband, Sturmhaube, Piratentuch und vieles mehr.

Da sich das Eigengewicht hierbei im unteren zweistelligen Grammbereich bewegt, belastet es dein Gepäck auch nicht zu sehr. Insgesamt liegt das Gewicht für die gesamte Bekleidung nach den hier genannten Kleidungsstücken bei etwa 700 g und kann je nach Jahreszeit und je nach Zwiebelsystem natürlich auch etwas schwerer oder leichter ausfallen.

Damit sind nun die drei größten Bereiche des Gepäcks abgedeckt. Du kannst nun schon überlegen, ob du zum Beispiel lieber bei der Küchenausstattung Gewicht sparst und dafür mehr Bekleidung oder ein komfortableres Nachtlager einpackst und umgekehrt. Im Unterschied zum Wandern spielt beim Bikepacking jedoch auch der sonst nebensächliche Kleinkram eine wichtige Rolle – schließlich kann es vorkommen, dass dein Rad, im Unterschied zu deinen Füßen in Wanderschuhen, unterwegs eine Reparatur oder neue Schläuche benötigt.

Nützlicher Kleinkram für reibungslose Touren

Multitool von Full WindsorBeim Wandern reichen in der Regel Blasenpflaster und gut sitzende Socken und Schuhe, um das "Fortbewegungsmittel" in Gang zu halten. Beim Bikepacking und bei Radtouren allgemein ist ein wenig mehr Ausrüstung erforderlich, da immer mal wieder kleinere Reparaturen anstehen können. Je nach Länge deiner Tour und je nachdem, ob du unterwegs ggf. an einem Bike Shop vorbeikommen kannst, sollte die Reparatur- und Flickausrüstung mehr oder weniger umfangreich ausfallen.

In den meisten Fällen reichen ein paar Flicken, Ersatzschläuche, Reifenheber und ein Multitool. Wenn du länger als zwei, drei Tage unterwegs ist, sind auch eine kleine Dose WD40, etwas Ketten Öl und ein kleiner Lappen sehr hilfreich, um dReparaturset mit Flicken von Rema Tip Topein Gefährt bei Laune zu halten. Mit knapp über 1 kg Gesamtgewicht ist das Werkzeug einer der größten Posten, wobei du hier natürlich auch noch nach Bedarf Dinge weglassen oder durch leichtere Produkte ersetzen kannst.

Natürlich solltest du dich nicht nur gut um dein Rad, sondern auch um dich selbst kümmern. So gehören zum Kleinkram auch all die Dinge im Kulturbeutel, wobei ein ultraleichtes Packtowl Microfaserhandtuch (die kleinste Version ist auch als Lappen perfekt geeignet), ein Seifenkonzentrat in Reisegröße wie das Wilderness Wash, eine Reise-Zahnbürste und Zahnpasta-Tabletten nicht viel Gewicht und Packmaß in Anspruch nehmen.

Und auch beim Kulturbeutel selbst gibt es zahlreiche ultraleichte Varianten, die nur wenige Gramm beisteuern und dafür in der Packtasche für Ordnung sorgen. So bleibt die gesamte Hygieneausstattung mit den genannten Dingen noch unter 200 g.

Optionales Gepäck

Bikepacking mit kleinem GepäckAm Schluss gibt es natürlich noch etliche kleine und große Dinge, die dir die Tour deutlich komfortabler gestalten können. In diesem Bereich der Ausrüstung gibt es wohl mitunter die größten individuellen Schwankungen, je nachdem, wie du unterwegs sein möchtest.

Manch einer zieht zum Beispiel mit klassischer Landkarte und Kompass los, während andere mit GPS Systemen oder Bike Computern arbeiten (zum Beispiel auch, um neben der bloßen Orientierung auch eine Statistik über die eigene Fahrleistung zu führen). Oftmals kann aber auch schon das Smartphone all diese Aufgaben übernehmen und bei guter Streckenmarkierung ist ggf. gar keine Ausrüstung zur Navigation nötig.

Da inzwischen fast niemand mehr ohne elektronische Geräte losziehen möchte und da auch die Radlichter oder die Kamera hin und wieder aufgeladen werden müssen, kann eine Powerbank und die entsprechenden Ladekabel sinnvoll sein – zumindest, wenn du wie hier beschrieben unter freiem Himmel übernachtest und keine feste Unterkunft mit Steckdosen ansteuerst.

Eine Sonnenbrille für die Fahrt und eine kleine Stirnlampe für die frühen und späten Stunden des Tages ist in jedem Fall empfehlenswert und glücklicherweise auch nur ein kleiner Posten innerhalb des Gesamtgewichts.

Und schließlich bleiben noch die persönlichen Dinge wie Wertsachen, Kopfhörer, Lesestoff und vielleicht noch ein ultraleichter Tagesrucksack für den Einkauf zwischendurch.

Dein Start ins Bikepacking

Radlenke unterwegsAlles in allem kannst du so ein Gesamtgewicht der Ausrüstung bei all diesen Hinweisen mit etwa 5 kg bis 7 kg erreichen (ohne Lebensmittel und Wasser gerechnet). Du solltest vor dem endgültigen Packen jedes deiner Ausrüstungsgegenstände und Kleidungsstücke auf die Waage legen und alles einmal zusammenrechnen, damit du einen Überblick bekommst.

Wenn du noch keine Erfahrung im Bikepacking oder mit Radtouren hast, kannst du diese vorgeschlagenen Produkte als Starthilfe nehmen und einfach bei deinen ersten Touren ausprobieren, ob dir noch etwas Wichtiges darin fehlt oder ob du sogar auf das eine oder andere verzichten kannst.

Um ein wenig zu "üben" kannst du außerdem auch zunächst eine Strecke auswählen, die dir am Etappenende eine Unterkunft bieten, sodass du Tarp, Isomatte und Kochgeschirr erst einmal weglassen kannst. Bei der nächsten Tour könntest du dann schon ein oder zwei Übernachtungen in der freien Natur einbauen und dich so langsam an das Thema herantasten.

Wir wünschen dir viel Spaß beim Planen und Packen und natürlich eine sichere Fahrt!

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