Wie nachhaltig sind unsere Marken?

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Der ökologische Fußabdruck unserer Hersteller

Grafik Nachhaltigkeit und ökologischer Fußabdruck"Nachhaltigkeit ist wichtig!". Noch vor einigen Jahren hat man diesen Satz gehört, zustimmend genickt und sich wieder anderen Themen gewidmet. Inzwischen hat es dieses tatsächlich wichtige Thema aber geschafft, sich aus der "man müsste mal…" Ecke zu befreien und tatsächliche Veränderungen zu bewirken - auch durch die steigende Aufmerksamkeit für den Klimawandel.

Gerade in der Outdoorbranche steigt die Nachfrage für nachhaltige Produkte – immerhin will man auch in ein paar Jahren noch durch die Natur streifen können und nicht Teil der Verschmutzung und Zerstörung sein.

Viele Hersteller haben auf die Nachfragen und Forderungen reagiert und setzen sich mit der Nachhaltigkeit auseinander. Dabei wird unter dem einen Begriff Nachhaltigkeit inzwischen so viel Verschiedenes zusammengefasst, dass es im Grunde fast unmöglich ist, einen Hersteller pauschal als nachhaltig (oder un-nachhaltig) zu bezeichnen.

Wir haben uns daher einmal ein paar Kategorien der Nachhaltigkeit herausgepickt und stellen die Hersteller vor, die im jeweiligen Bereich ein vorbildliches Beispiel abgeben.

Was gehört alles zum Thema Nachhaltigkeit?

Ganz allgemein bedeutet Nachhaltigkeit, dass Ressourcen nur in einer bestimmten Menge und einer bestimmten Art und Weise gewonnen werden, sodass sich die Quelle der Ressourcen permanent regenerieren kann und nicht dauerhaft zu Schaden kommt.

Zum einen sollte z. B. nicht mehr Holz aus einem Wald geschlagen werden, als natürlicherweise nachwachsen kann und zum anderen sollte auch die Art und Weise der Holzgewinnung nicht dazu führen, dass die Lebensgrundlage für nachwachsende Bäume zerstört wird. Klingt äußerst logisch, wird allerdings bei weitem noch nicht überall umgesetzt.Schema Jacke mit ökologischen Aspekten

Inzwischen fassen wir im Bereich der Nachhaltigkeit vor allem in der Outdoorbranche noch deutlich mehr Dinge als die bloße Rohstoffgewinnung zusammen. Auch die soziale Verantwortung gegenüber den Arbeitskräften, die Transportwege mit dazugehörigem CO² Ausstoß, der anfallende Müll bei der Produktion, die Langlebigkeit der Produkte, das Tierwohl und die Möglichkeit zum Recycling nach der Lebensdauer eines Artikels spielen zum Beispiel eine große Rolle.

Schon hier wird klar, dass kein Hersteller in allen Bereichen 100 % erreichen kann, vor allem da wir als Verbraucher auch nur begrenzte Preise für die Produkte zahlen wollen, wenn wir einmal ehrlich sind. Aber dennoch ist es wichtig zu wissen, wie die Hersteller mit dem Thema umgehen, wie transparent sie sind und an welcher Stelle sie vielleicht Defizite haben oder auch andere Möglichkeiten zur Kompensation finden – zum Beispiel durch die finanzielle Unterstützung von Hilfsprojekten.

Die gezielte Nachfrage und Bevorzugung nachhaltiger Produkte durch uns Verbraucher führte schließlich dazu, dass die Hersteller immer besser bei der Erreichung neuer Umwelt- und Sozialstandards werden und sich immer mehr Marken den nachhaltigeren Produktionsbedingungen anschließen.

Daher nun als Entscheidungshilfe ein paar herausstechende Beispiele von Herstellern, die unserer Meinung nach schon heute sehr viel richtig machen und zu unseren nachhaltigsten Marken gehören. Dabei können wir natürlich nicht auf alle nachhaltigen Projekte eingehen, weshalb die Aufzählung hier nicht bedeutet, dass im Umkehrschluss alle nicht genannten Hersteller weniger oder gar nichts in Sachen Nachhaltigkeit tun.

Recycling vorher oder nachher:

Ein nachhaltiger Aspekt besteht darin, ob mit recycelten Materialien gearbeitet wird, die Ressourcen schonen und auch, ob die Produkte nach ihrer Lebensdauer recycelt werden können, um Müll zu vermeiden und Rohstoffe für neue Produkte zu liefern.

Blue Loop

Zerkleinerte Jeans und Nähutensilien der Firma Blue Loop

Der Hersteller Blue Loop bekommt bei weitem nicht die Aufmerksamkeit, die er für sein ausgereiftes nachhaltiges Konzept verdient hätte. Blue Loop zeigt deutlich, welche enorme Verschwendung von Energie und Ressourcen für die massenhafte Jeansproduktion anfällt und wie viele aufgrund der unsäglichen "Fast Fashion" einfach auf dem Müll landen und verbrannt werden – allein in Europa sind es 640.000.000 Paar Jeans (640 Millionen Jeans. Und nur Jeans, andere Kleidung nicht eingerechnet).

Daher hat die junge Marke einen Produktionsprozess entworfen, bei dem dieser viel zu wertvolle "Abfall" gesammelt, gereinigt, zerkleinert und zu neuen Garnen versponnen wird. So kann für ein Kilo recycelte Jeans z. B. eine Ersparnis von 8000 Litern Wasser erreicht werden im Vergleich zum Anbau und der Verarbeitung neuer Baumwolle. Auf jedem Blue Loop Produkt ist daher auch vermerkt, wie viel Wasser, CO² und Energie bei der Produktion im Vergleich zu konventioneller Herstellung gespart wurde.

Ein großartiges, nachhaltiges Konzept, das nicht nur Jeans, sondern auch schicke Alltagsmode, Outdoor- und Arbeitsbekleidung und inzwischen sogar Zelte umfasst.

Hydrophil

Auch bei so simplen Gegenständen wie der Zahnbürste lässt sich in Sachen Nachhaltigkeit einiges herausholen, wie der Hersteller Hydrophil beweist. Der Bambus für den Griff stammt aus einer nachhaltig bewirtschafteten Fläche, die ohne künstliche Bewässerung, Pestizide und Chemikalien auskommt, da diese Bambussorte auch ohne die Hilfsmittel innerhalb von 2 Jahren auf stolze 20 Meter anwächst.Hydrophil Zahnbürste Nahaufnahme

Der Rohstoff selbst ist komplett biologisch abbaubar – irgendwie logisch bei Holz – aber auch die Borsten bestehen nicht aus erdölbasiertem Kunststoff. Hier wird pflanzliches Rizinusöl zu einem BPA- und Erdölfreien Bio-Nylon verarbeitet und auch die Färbung der Griffe erfolgt mit lösemittelfreien Naturfarben.

Verpackt wird die Hydrophil Zahnbürste ohne Plastik in einem Recycling-Karton, 10 % des Gewinns werden an die Stiftung "Viva von Agua" gespendet und durch die Zusammenarbeit mit Klimaschutzprojekten in Indien entsteht nebenbei auch noch die erste klimaneutrale Zahnbürste Europas.

So ein umfassendes Engagement von der Gewinnung der Rohstoffe über die Verpackung bis hin zur Recycling-Fähigkeit nach der Lebensdauer und der Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Projekten ist wahrhaftig nicht selbstverständlich und absolut unterstützenswert!

LightMyFire

Der Hersteller LightMyFire ist ein gutes Beispiel dafür, wie auch ein Produzent von Kunststoffbesteck und Küchenaccessoires sich vorbildlich in eine nachhaltigere Richtung entwickeln konnte.

LightMyFire Messer nicht biobasiertem Kunststoffgriff und eingeprägter Schrift Made in SwedenVor einigen Jahren wurden zum Beispiel noch die klassischen Sporks aus Polycarbonat gefertigt. Inzwischen besteht das Sortiment aus pflanzenbasierten Kunststoffen, deren genaue Herkunft und Zusammensetzung jeder auf der Seite des Herstellers nachverfolgen kann.

LightMyFire legt dabei großen Wert auf den Unterschied von biologisch abbaubarem und biobasiertem Kunststoff. Der Hersteller setzt bewusst nicht auf die als biologisch abbaubar gekennzeichneten Kunststoffe, da die Bedingungen, unter denen der Kunststoff sich zersetzt, fragwürdig sind.

Getestet wird die biologische Abbaugeschwindigkeit schließlich unter Laborbedingungen oder in industriellen Kompostieranlagen. Die Ergebnisse an sich sind zwar nicht falsch, jedoch sieht LightMyFire eine verzerrte Wahrnehmung, da "biologisch abbaubar" eben nicht bedeutet, dass der Kunststoff im heimischen Garten in kurzer Zeit wieder zu Erde wird, sondern schlimmstenfalls über Jahre als halb verrotteter Kunststoff liegen bleibt.

Im Unterschied dazu wird biobasierter Kunststoff aus pflanzlichen oder anderen biologischen Materialien gewonnen, die den Einsatz von erdölbasierten Kunststoffen und deren CO² Bilanz immer weiter verdrängen und so eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft ermöglichen. Zur Zeit verwendet LightMyFire drei verschiedene biobasierte Kunststoffe, die zum Beispiel aus zertifiziertem Zuckerrohr oder Abfällen aus der zertifizierten europäischen Holzwirtschaft stammen.

Darüber hinaus soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass LightMyFire seine Produkte in Schweden in der eigenen Fabrik fertigt und damit die Transportwege kurz hält.

Weniger Schadstoffe beim Produktionsprozess

Klean Kanteen

Der familiengeführte Hersteller Klean Kanteen hat sich vor allem über die farbige Pulverbeschichtung seiner Trinkflaschen und Thermobehälter Gedanken gemacht und dabei eine Lösung namens Klean Coat® entdeckt. Die Pulverbeschichtung hält im Vergleich zu vorher 4x länger, sodass die Produkte seltener ausgetauscht werden müssen.Klean Coat Bild von Klean Kanteen

Darüber hinaus sind die eingesetzten Chemikalien von der Clean Production Action (eine Non-Profit Organisation, die z. B. die Sicherheit der verwendeten Stoffe bewertet) mit einem GreenScreen for Safer Chemicals® analysiert und optimiert worden, sodass Mensch und Umwelt bei der Produktion keinen Schaden nehmen.

Abgesehen von der umweltfreundlicheren Produktion sticht Klean Kanteen auch als eines der wenigen klimaneutralen Unternehmen heraus (zertifiziert von der Climate Neutral Non-Profit Organisation) und bietet darüber hinaus viele nachhaltige Ansätze wie die Mitgliedschaft bei 1 % for the Planet, die Unterstützung zahlreicher Naturschutzprojekte, ein B Corp Zertifikat, das anhand einer vielschichtigen Bewertung die soziale Rolle gegenüber den Mitarbeitetenden bewertet, die Möglichkeit für Mitarbeitende, nach einem Jahr über den Klean's Employee Stock Ownership Plan direkte Beteiligungen an der Firma zu erwerben, und noch einige andere Maßnahmen mehr.

All das zeigt, wie ernst Klean Kanteen das Thema Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung nimmt, was die vielen hochwertigen Trinkflaschen, Thermoflaschen und Accessoires der Marke für uns nur umso sympathischer macht!

Big Agnes Solution Dye

Big Agnes Solution Dye Zelte

Auch der Hersteller Big Agnes hat seine Produktionsprozesse einmal näher unter die Lupe genommen und dabei seine Färbemethode für Innen- und Außenzelte umgekrempelt. Das Ergebnis sind die Solution-Dyed Zelte, bei denen deutlich weniger Ressourcen eingesetzt werden müssen.

Im Vergleich zu vorher hat sich so der Wassereinsatz um 50 % reduziert, der Bedarf an Energie und der Einsatz von Chemikalien sogar um 80 %. Als positiver Nebeneffekt zeigt sich das so behandelte Material sogar noch UV-beständiger und farbechter.

Und auch schon vorher war Big Agnes Partner von zahlreichen Naturschutz- und Sozialorganisationen, die die naturbelassene Landschaft schützen, beliebte Fernwanderwege erhalten und das integrative Miteinander fördern.

Nachhaltige Füllmaterialien für Schlafsäcke und Jacken

Inzwischen gibt es eine ganze Bandbreite an klassischen und alternativen Füllmaterialien wie Kapok, Baumwolle, Schurwolle (hier ist die Marke Ortovox mit Swisswool ein gutes Beispiel), Daunen oder Polyester. Die letzten beiden sind aufgrund ihres geringen Gewichts, der Langlebigkeit und den kompakten Packmaß aber nach wie vor die gefragtesten, wobei viele sich nicht sicher sind, welche der beiden Füllungen nachhaltiger ist.

Was ist nachhaltiger: Daune oder Polyester?

Die Diskussion, ob Daunen oder Polyester nachhaltiger sind, ist vielschichtig und schwierig zu beantworten, da es unterschiedliche Kriterien gibt, die die eine oder andere Füllung besser oder schlechter umsetzt. Ist ein biologisch abbaubares Produkt wie die Daune automatisch besser oder im Gegenteil eine Kunstfaser, die ganz ohne tierische Quelle auskommt?Schlafsack mit durchschimmernden Daunen und Polyesterfasern

Zwar gibt es inzwischen eine Studie, die den Unterschied in klimatischer Hinsicht untersuchen wollte, jedoch sind die dort verwendeten Vergleichskriterien und Grundannahmen nicht immer auf nachvollziehbare, objektive Daten gestützt und beruhen häufig auf Schätzungen oder auf Annahmen, die nicht weiter im Detail begründet werden (so zum Beispiel die Aussage, dass Daune eine geschätzte Lebensdauer von 5 – 10 Jahren und Polyester eine von 2 Jahren habe, ohne hierfür nachvollziehbare Belege oder Gründe für die Schätzung zu liefern).

Daher kommt es wie bei allen Fragen der Nachhaltigkeit auf das Gesamtpaket an. Beide Füllsorten haben ihre Vor- und Nachteile und beide können mehr oder weniger nachhaltig gewonnen werden.

So ist zum Beispiel eine Daune zwar biologisch abbaubar, wenn sie allerdings über qualvolle Tiermast und Lebendrupf gewonnen und mit chemischen Imprägniermitteln behandelt wird, würde kaum jemand von einem nachhaltigen Produkt sprechen. Umgekehrt sind für die Gewinnung von Polyestergarnen zwar keine Tiere involviert, dafür handelt es sich jedoch um ein erdölbasiertes Produkt, das schlimmstenfalls einen hohen Ressourcenverbrauch bei der Produktion und schädliche Auswirkungen z. B. in Form von Mikroplastik auf die Umwelt hat.

Auch wenn es nun so klingen mag, als wäre die Wahl zwischen Daune und Polyester die Wahl zwischen Pest und Cholera, gibt es durchaus nachhaltige Lösungen, wie beide Füllmaterialien mit ihren einzigartigen Vor- und Nachteilen gewonnen werden können. Mit den verschiedenen Daunen-Qualitätssiegeln oder nachhaltigen Zertifikaten wie Bluesign oder Ökotex lassen sich zwar schon viele nachhaltige Ansätze erkennen, aber auch hier gibt es zwei Marken heraus, die es darüber hinaus besonders vorbildlich umsetzen.

Daunengewinnung: Western Mountaineering

Western Mountaineering Logo

Bei der Daunengewinnung haben wir bisher noch keinen Hersteller erlebt, der einen so großen Aufwand betreibt wie Western Mountaineering. Zwar haben all unsere Marken, die Daunenprodukte vertreiben, zertifizierte Rohstoffe ohne Lebendrupf und mit hohen Tierwohlstandards, aber Western Mountaineering schießt hier den Vogel ab – indem sie den Vogel nicht abschießen.

Statt wie üblich die Daune als eine Art Nebenprodukt der Fleischproduktion zu gewinnen, werden die Gänse für die von Western Mountaineering verwendeten Daunen zur Zucht gehalten.

Die Farmen in Osteuropa ermöglichen den Gänsen dadurch zum einen eine deutlich längere Lebensspanne (was nebenbei die Daunenqualität verbessert) und zum anderen ein einzigartiges Umfeld. Die Gänse werden nicht in Käfigen gehalten, bekommen regelmäßig Auslauf auf ein naturbelassenes Gelände mit Bächen und Teichen und haben so wenig Kontakt zum Menschen wie möglich. Die Daunen werden schließlich von den Nistplätzen eingesammelt, während die Gänse bei ihrem Auslauf unterwegs sind. Bis zum Einsatz im Produkt wird die Daune zudem nur minimal komprimiert, damit der Schlafsack oder die Jacke so viel wie möglich von dieser extrem hohen Originalqualität bekommt.

Auch bei uns kommen die Schlafsäcke übrigens nicht im Kompressionssack, sondern locker gelagert an. Dieses Vorgehen spiegelt sich zwar auch im Preis von Western Mountaineering wider, aber dafür ist die Qualität und die schonende Gewinnung der Rohstoffe einmalig.

Herstellung von Polyesterfüllungen: Primaloft

PrimaLoft Logo

Bei Polyesterfüllungen sticht besonders PrimaLoft hervor, die bei uns nicht selbst als Marke ihre Produkte vertreiben, sondern Hersteller wie Big Agnes, HAD oder Outdoor Research mit ihren Füllmaterialien beliefern. Bei PrimaLoft steht vor allem das Thema Recycling und Müllvermeidung im Vordergrund, sodass schon im Jahr 2019 70 % der Produktlinien aus mindestens 50 % Recyclingmaterial bestanden, Tendenz steigend.

Dafür werden Plastikflaschen von Mülldeponien gesammelt und zunächst zu Pellets und anschließend zu Fasern verarbeitet. Über den Recyclingansatz hinaus hat PrimaLoft weitere Entwicklungen angestoßen, wie zum Beispiel ein neues Herstellungsverfahren mit Ofenwärme, dass den CO²-Ausstoß deutlich reduziert oder die spezielle Bio-Serie aus recycelten Fasern, die so konstruiert sind, dass sie von Mikroben besser zerlegt werden können und zumindest unter Laborbedingungen innerhalb von 2 Jahren nahezu komplett zersetzen – im Unterschied zu klassischem Polyester, das in dieser Zeitspanne einfach unverändert bestehen bleibt.

Damit setzt PrimaLoft neue Maßstäbe für die Fertigung synthetischer Füllmaterialien und zeigt, wie ein veränderter Produktionsprozess große positive Auswirkungen auf den Ressourcenverbrauch und die Möglichkeit zum biologischen Abbau nach der Lebensdauer des Produktes haben kann.

Arbeitsbedingungen/lokale Beschäftigung:

Für gute Arbeitsbedingungen können die Hersteller zum Beispiel sorgen, indem sie die Bedingungen so transparent und nachverfolgbar wie möglich gestalten oder indem sie gleich auf eine Produktion im eigenen Land oder in Europa setzen, wo die Mindeststandards schon hoch angesetzt sind.Woolpower Mitarbeiterin bei der Arbeit

Die Marken Tatonka und Soulbottles haben sich bewusst für die erste Strategie entschieden und zeigen transparent, wie entweder in den eigenen Werken oder bei Zulieferbetrieben in asiatischen Ländern gearbeitet wird. Bei Tatonkas "Open Factory" sogar auch für Besucher live einsehbar während der Produktion.

Die Idee dahinter ist nicht nur ein erschwinglicher Preis für das Endprodukt, sondern auch ein erhoffter positiver Einfluss. Während hierzulande oder in Europa schon hohe Standards gelten, kann es schließlich sinnvoll sein, nicht die ohnehin schon gut laufenden Betriebe einzuspannen, sondern diese hohen Standards in Länder zu bringen, bei denen es vorher überwiegend nicht so rosig aussah – und dadurch vor Ort ein positives Beispiel zu schaffen, das Schule machen kann.

Viele andere unserer Marken wie Woolpower, Edvardson, Wildo, Wood Jewel, Mufflon oder Buffalo Systems setzen auf eine Produktion im eigenen Land, sodass die Qualität und die Arbeitsbedingungen selbst vor Ort immer wieder geprüft werden können. Dadurch sparen sich die Hersteller natürlich auch den Transportweg zu externen Produktionsstandorten, was wiederum den ökologischen Fußabdruck reduziert.

Aktiver Umweltschutz:

Guppyfriend

Zur Nachhaltigkeit gehört nicht nur eine umweltschonende Produktion, sondern auch die Vermeidung von negativen Folgen für die Umwelt. Während wir inzwischen immer mehr darauf achten, weniger Plastik zum Beispiel in Form von Einkaufstüten zu verwenden, ist der Umgang mit unserer Kleidung noch nicht so sehr ins Bewusstsein gerückt.Guppyfriend im Einsatz

Bekleidung aus Polyester, Polyamid und anderen synthetischen Fasern trägt leider einen großen Teil zum Mikroplastikproblem bei, da bei jeder Wäsche zahlreiche kleine Fasern abbrechen und über das Abwasser in die Umwelt gelangen, wo die klassischen Filtersysteme sie nicht abfangen können. Mikroplastik ist dabei nicht nur ein Problem, das die Ökosysteme an fernen Stränden und Korallenriffen betrifft, sondern auch hier vor Ort inzwischen nachweislich in allen möglichen Lebensmitteln, im Boden und im Wasser landet.

Der Hersteller Guppyfriend hat sich diesem Problem angenommen und einen Waschbeutel entwickelt, der gleichzeitig Mikroplastik auffängt und auch noch die Lebensdauer deiner Fleecejacken und Polyestershirts verlängert. Der Beutel ist so dicht gewebt, dass die abgebrochenen Faserstücke nicht hindurchgelangen, sodass du nach einigen Wäschen die Rückstände deutlich sehen kannst. Diese können anschließend über den Hausmüll entsorgt werden.

Fleecejacke zieht sich einen Guppyfriend Waschbeutel selbst anDas robuste Material des Beutels ist so gefertigt, dass er selbst keine Fasern verliert und durch den komplett geschlossenen Schutz verhindert er sogar zu einem großen Teil den Faserabbruch bei deiner Bekleidung während der Wäsche. Durch die sehr feinen Öffnungen des Guppyfriend Beutels bleibt lediglich der Inhalt etwas nasser als bei der herkömmlichen Wäsche, aber da Kunstfasern schnell trocknen, kann man diesen kleinen Nachteil zur Vermeidung von Mikroplastik durchaus in Kauf nehmen.

Zu guter Letzt gehen die Erlöse des Guppyfriends an die NGO STOP! MicroWaste, die mit Informationskampagnen, Schulungen und Trainings auf das Problem aufmerksam macht und aufzeigt, wie die Menge an Mikroplastik verringert werden kann.

Wir finden daher, dass praktische Lösungen wie der Guppyfriend deutlich mehr Aufmerksamkeit verdienen und so einen großen Teil dazu beitragen könnten, dass jeder seinen Anteil am Mikroplastik reduzieren kann und zum Teil der Lösung wird.

Lebensdauer, Möglichkeit zur Reparatur, Qualität

Und zu guter Letzt spielt beim Thema Nachhaltigkeit auch eine Rolle, wie lange die Produkte halten und wie gut sie sich im Zweifelsfall reparieren lassen. Besonders positive Beispiele sind aus unserer Erfahrung Firmen wie Hilleberg, die nicht nur zahlreiche Ersatzteile anbieten, sondern auch selbst viele Dinge wieder in Ordnung bringen können. Hilleberg Zelte sind nicht ohne Grund berühmt dafür, eine Ewigkeit zu halten, was auch daran liegt, dass Hilleberg deutlich lieber das alte, liebgewonnene Zelt mit tausend Outdoorgeschichten auf dem Buckel repariert als es einfach gegen ein Neues auszutauschen.

Ein weiteres positives Beispiel ist auch die japanische Firma Soto, die sich mit ihren herausragend leistungsfähigen und perfekt designten Kochern einen Namen gemacht haben. Für einige Modelle gibt es bereits selbst die kleinsten Bauteile separat zu kaufen inklusive Anleitung wie man selbst eine Reparatur oder Wartung durchführt. Auch Hersteller wie Optimus, Primus oder MSR bieten für ihre Kocher umfangreiches Reparatur- und Wartungszubehör an, damit die Lebensdauer maximal erhöht wird.

Fazit:

Wir freuen uns immer wieder, wenn unsere Marken neue Schritte in Richtung nachhaltiger Produktion unternehmen und suchen permanent weiter nach neuen, kleinen Nischenmarken, die noch vor Ort fertigen oder sich anderweitig mit ihrem ökologischen und sozialen Engagement aus der Masse der Outdoorhersteller hervorheben.

Auch wir selbst als Betrieb nehmen das Thema Nachhaltigkeit sehr ernst und zeigen in Kürze in einem eigenen Blogartikel, welche Maßnahmen wir selbst umsetzen.

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