Trekking Regenschirme: Sturmfest, ultraleicht oder UV-Schutz?
Der Regenschirm feiert sein Comeback in der Outdoor Szene. Lange Zeit war die hochwertige Regenjacke das Nonplusultra, aber die ultraleichten und vor allem windstabilen Schirme haben sich ihren Platz zurückerkämpft.
Besonders die Kombination mit einem Regenrock (z. B. den LightHeart Gear Rain Wrap oder den Liteway Rain Skirt SIL) ist für viele Outdoor eine atmungsaktive und ultraleichte Alternative zur klassischen Regenkombi aus Jacke und Hose.
Und das zurecht, immerhin punkten die hochwertigen Schirme auch mit einigen Vorteilen gegenüber der Regenbekleidung. Selbst für den augenscheinlich größten Nachteil – man hat die Hände nicht frei – haben sich die Hersteller eine Lösung einfallen lassen.
Regenschirm, Regenjacke oder Poncho?
Vorab ein kurzer Vergleich der drei gängigen Regenschutz Kombinationen. Der Regenponcho ist oftmals die schwerste Version, deckt aber Regenhose, Jacke und Regenhülle für den Rucksack in einem Produkt ab und lässt sich je nach Konstruktion sogar als Tarp verwenden.
Die Kombi aus Regenjacke und Hose und ermöglicht, den Schutz je nach Regenintensität anzupassen und sich durch die körpernahe Passform optimal bewegen zu können. Auch der Windschutz ist hier optimal. Für den Rucksack muss eine Regenhülle oder ein innenliegender Packliner her, wenn es kein wasserdichtes Modell ist.
Mit Regenschirm und Regenrock (und falls nötig noch einer Regenhülle für den Rucksack) lässt sich eine gute Mischung aus geringem Eigengewicht, freiem Sichtfeld, sehr guter Atmungsaktivität und vielseitiger Nutzung (z. B. UV Schutz) erreichen.
Welches System also besser geeignet ist, hängt auch von deinen Touren ab. Wenn du in stürmischen Wetterlagen oder auf herausfordernden, alpinen Strecken unterwegs bist, bei denen du freie Hände und eine freie Sicht brauchst, ist die Regenjacke vermutlich besser geeignet als der Schirm.
Für alle anderen Touren sind Regenschirme eine praktische Alternative und können dich ebenso wie Regenjacke oder Poncho trocken ans Ziel bringen. Dabei bieten unsere Hersteller wie Euroschirm, Montbell, Six Moon Designs oder Gossamer Gear viele verschiedene Schirmmodelle und praktisches Zubehör wie Schutzhüllen oder Befestigungen.
Teleskop- vs. Stockschirm – was ist besser?
Sowohl Teleskopschirme als auch Stockschirme sind im Outdoor Einsatz beliebt. Die teleskopierbaren Schirme bringen ein besonders kleines Packmaß mit, was vor allem die ultraleichten Travel und Trekking Umbrellas von Montbell unter Beweis stellen.
Damit der Schirm eine echte Alternative zur Regenjacke und Poncho darstellt und dein Gepäck nicht übermäßig strapaziert, ist ein kleines Packmaß schließlich wichtig. Die Stockschirme bleiben nach dem Einpacken in der Länge unverändert, haben dafür aber eine besonders schlanke Packform und lassen sich so zum Beispiel optimal an der Rucksackseite befestigen.
Teleskopschirme haben nicht nur einen teleskopierbaren Stock, sondern auch in Segmente unterteilte Streben am Schirmdach. Je mehr bewegliche Teile so eine Speiche enthält, desto mehr potenzielle Schwachstellen bieten sich jedoch auch, weshalb die Teleskopschirme eine etwas geringere Stabilität aufweisen als die Stockschirme mit ihren durchgehenden Speichen.
Ein weiterer Vorteil der Stockschirme ist der leichtgängige Öffnungs- und Schließmechanismus. Je nach Modell müssen beim Teleskopschirm schließlich noch die äußeren Segmente einzeln nach oben geklappt werden, was das Einpacken verzögert.
Im Hinblick auf Leichtgängigkeit und Stabilität sind also die Stockschirme von Vorteil, das Packmaß ist hingegen bei den Teleskopschirmen am kleinsten. Was das Gewicht betrifft, gibt es bei beiden Varianten sowohl ultraleichte als auch schwerere Versionen.
Der leichteste Teleskop Regenschirm in unserem Sortiment ist übrigens der Travel 55 Umbrella von Montbell mit 118 g, der leichteste Stockschirm ist der Rain Walker SUL von Six Moon Designs mit 157 g.
Besondere Modelle zum Wandern
Unsere Hersteller haben sich für den Outdoor Einsatz ein paar besondere Features einfallen lassen, die dir beim Wandern besonderen Schutz bieten. Von Euroschirm gibt es spezielle Handsfree Schirmmodelle, die eine Rucksackhalterung mitbringen und deren Stock länger geschnitten ist, um bis zum Hüftgurt zu reichen.
Für ausreichend lang gefertigte Schirme ohne eigene Halterung gibt es auch leichte Befestigungen, so genannte Umbrella Clamps, von Herstellern wie Six Moon Designs oder Gossamer Gear. Der Stock des Schirms sollte dafür am besten 60 cm Länge oder mehr betragen, damit er nach der Befestigung am Rucksack nicht zu nah an deinem Kopf landet.
Eine weitere Besonderheit einiger Trekking Schirme ist ein asymmetrischer Schnitt, der auf einer Seite etwas länger ausfällt. Bei symmetrisch geschnittenen Schirmen in den üblichen Größen wird schließlich der Rucksack meist nicht oder nicht ganz abgedeckt.
Verlängerte Modelle wie der Montbell Long Tail Schirm oder der Swing Backpack Handsfree Schirm von Euroschirm decken den Rucksack mit ab und verhindern so, dass das ablaufende Wasser vom Schirm dein Gepäck in Mitleidenschaft zieht.
Zu den besonderen Trekking Regenschirmen gehören zu guter Letzt auch die Modelle, die durch eine reflektierende Beschichtung einen hohen UV-Schutz bekommen haben.
Gerade bei den langen Thru Hikes wie dem PCT, dem Appalachian Trail oder auch den französischen und spanischen Jakobswegen sind solche Schirme Gold wert, wenn die Etappen lange Zeit durch exponierte Lagen ohne Schatten bei sengender Sonne führen.
Und auch in der Wanderpause bietet ein solcher Sonnenschirm einen größeren geschützten Bereich und bietet im Vergleich zum einfachen Sonnenhut mehr Belüftung. An Regentagen leisten solche UV-Schirme natürlich auch zuverlässig ihren Dienst.
Was zeichnet ein hochwertiges Modell aus?
Im Unterschied zu herkömmlichen Alltagsschirmen muss ein Trekking Regenschirm höhere Ansprüche erfüllen. Der Hersteller Euroschirm hat zum Beispiel nahezu alle seiner Schirmmodelle im Windkanal testen lassen, um zu prüfen, ob die Trekking Modelle auch im Sturm standhalten.
Modelle wie der Swing Liteflex, Birdiepal oder TeleScope Handsfree haben in diesen Testes beeindruckende Windstärken von 12 gemeistert, was einer Orkanstärke entspricht. Abgesehen davon, dass vermutlich niemand gerne bei Orkanböen draußen unterwegs ist, ist es dennoch gut zu wissen, dass Bespannung und Streben solche Belastungen aushalten können.
Ein weiterer Qualitätsanspruch bezieht sich bei Trekkingschirmen auf das Material der Bespannung und auf die verwendete Technologie, um ein wasserdichtes Dach zu erreichen.
Hochwertige Teflon®-Beschichtungen wie bei Euroschirm bieten einen langlebigen Schutz vor Nässe und auch die silikonisierten Varianten, wie sie zum Beispiel Six Moon Designs verwendet, zeichnen sich durch ihre lange Lebensdauer aus.
Andere Hersteller wie Montbell setzen zum Beispiel auf silberne PU-Beschichtungen, um einen hohen UV-Schutz zu erreichen. Zu den besonders hochwertigen Schirmen gehören auch die Modelle, die zum Beispiel Carbon-Stöcke verarbeitet haben.
Fazit
Es gibt inzwischen eine große Auswahl an Regenschirmen und UV-Schutz Schirmen, die sich im Packmaß, Gewicht, der Größe und der Bauart unterscheiden. So kannst du je nach Kapazität im Gepäck und je nach Klimaregion das passende Modell finden.
Wenn dir zum Beispiel der Poncho zu umständlich in der Handhabung oder die Regenjacke und Regenhose nicht atmungsaktiv genug sind, bietet der Schirm - bei Bedarf ergänzt durch einen Regenrock - eine besonders luftige Alternative, die außerdem auch noch dein Sichtfeld frei von Regen hält.
Ob letztendlich ein Setup mit Regenschirm und ggf. mit Regenrock, Regenhülle und/oder Gamaschen leichter ausfällt, hängt davon ab, wie dein Regenschutz bisher aussah und welche Produkte du auswählst.